Nicht nur große Flüsse und Seen sind verschmutzt und leiden unter Hitze und Dürre. Gerade bei kleinen heimischen Gewässern entstehen im Zuge des Klimawandels große Gefahren, bis hin zum Austrocknen. Daher lohnt es sich, hier selbst anzupacken. Ideen und Tipps finden sich im neuen Buch „Wasserpfade“. Mit einfachen Mitteln kann jede/r am eigenen Dorfteich, Heimatbach oder dem Lieblingsfluss etwas für Klimaschutz, Artenvielfalt, Landschaftsschönheit, Sauberkeit und Lebensqualität vor Ort erreichen.

Behalten Sie zunächst einmal ihre regionalen Gewässer generell im Auge: Wird über geplante Baumaßnahmen in den Medien berichtet, informieren Sie sich und setzen Sie sich ggf. gegen das Zubauen von Wiesen an Flüssen und Bächen zur Wehr. Denn es sind Auen und Artenschätze, die unbemerkt schwinden, wenn man sie aus den Augen verliert. Zudem widersprechen derartige Pläne der Wasserrahmenrichtlinie der EU. Neben neuen Siedlungen oder Geschäften auf den Auenwiesen, die Gewässer bedrohen, darf es gemäß der Richtlinie auch keine Hindernisse für wandernde Arten wie Lachs und Bachforelle mehr geben. Verbinden Sie Spaziergänge deshalb gerne mit der Suche nach Hindernissen im Fluss – wo kann eine Forelle nicht durch? Fragen Sie bei Ihrer Gemeinde nach, was hier geplant ist.  

Kleintiersuche als Rate-Quiz

Es lohnt sich, einen genaueren Blick auf das eigene Gewässer zu werfen. Analysieren Sie daher das Wasser ihres regionalen Bachs, Teichs oder Flusses, was gerade mit Kindern viel Spaß macht. Das geht so: Nehmen Sie ein kleines Sieb, eine Schüssel und eine Lupe sowie einen Bestimmungsschlüssel für Kleintiere im Fluss, den es etwa hier zum Herunterladen gibt. Sieben Sie den Kies durch und schauen, was dort alles wimmelt und kriecht. Und finden Sie bei diesem spannenden Ratespiel Schritt für Schritt heraus, wie es um die Qualität des Wassers steht. Gibt es har eine Steinfliegenlarve? Die steht nämlich für die beste Gewässergüte.

Auch der Kies am Boden des Gewässers ist einen Blick wert. Ist im Kies Schlamm zu finden? Dann ist womöglich weiter oben eine Baustelle oder ein Feld, bei denen Schlamm ins Wasser tritt. Denn auch die Landwirtschaft können das Wasser verschlammen – und so die Laichgründe für Fische verdrecken. Achten Sie darauf, dass die Felder, die an Gewässer grenzen, nicht zum Wasser hin gepflügt werden, sondern quer dazu. Bei Regen entsteht sonst ein Kanal-Effekt: Der Schlamm fließt direkt in den Fluss ab und kann ihn verunreinigen. Wenn die Erde mit Düngemittel oder Pestiziden behandelt wurde, ist das doppelt schlimm.

Bewusstsein weitergeben

Man kann noch mehr machen: Gehen Sie mit Kindern, dem Kindergarten oder der Schule an den Bach. Oder entwerfen Sie ein Quiz zu Ihrem Bach oder See und bringen es in die Öffentlichkeit – der Gewinner ist Flussheld oder Flussheldin! Gerade bei Kindern oder Jugendlichen wecken Sie so spielerisch Interesse am Naturschutz. Das kann man mit Reportageschreiben und Fotosafaris verbinden, sei es in Kindergarten, Schule, Jugendförderung oder im Umweltverband.

Zudem werden in vielen Orten Müllsammel-Tage veranstaltet. Schließen Sie sich doch einfach an – oder gehen allein oder in kleineren, privat organisierten Gruppen auf Müllsammel-Tour, mit Gummi-Stiefeln, Müllsäcken und einem Rechen kann man schon anfangen. Der Effekt ist groß,und Fortschritte sieht man sofort. So helfen Sie die Natur und die Gewässer von Flaschen, Plastik und Vielem mehr zu befreien. Bereichert wird man durch den Einsatz mit neuen Kontakten und dem befriedigenden Gefühl, etwas getan zu haben.

Eine weitere Idee: Gehen Sie zur Jugendförderung oder einer Umwelt-Organisation und regen die Gründung einer Umweltgruppe an. Diese kann dann Bäche bepflanzen, Ufer im Kleinen renaturieren, Mülll sammeln, Arten beobachten, Gewässerproben entnehmen und Vieles mehr. Dabei kann man sich auch mit der Geschichte des heimischen Gewässers auseinandersetzen. Wasser war und ist für den Menschen schon immer eine Lebensgrundlage. Informieren Sie sich daher vielleicht auch zur lokalen Historie, ggf. mit dem Heimatverein, und organisieren Sie einmal eine Wanderung entlang des Gewässers, mit Bezügen zu Kultur, Ökologie und Geschichte – auch zum Wasser generell, zu dem es auch den Weltwassertag am 21.3. gibt.

Gefahren der Trockenheit

Schauen Sie in Ihrer Gemeinde, am besten bei Trockenheit im Sommer, wo es versteckte Rohre gibt, die Wasser abzapfen. Das ist verboten und bei echter Dürre eine Gefahr für das Gewässer.

Die Lage ist bereits brenzlig: Durch die letzten Hitzesommer haben Natur und Tiere stark gelitten – gerade im Wald, an den die Wasserpfade oft führen. In den heißen Sommern kommt es immer wieder dazu, dass Tiere dehydrieren. Verzweifelt begeben sie sich in der brütenden Hitze auf die Suche nach Wasser. Bieten Sie den Tieren daher bei Hitze in Ihrem Garten Schalen mit Wasser an; es sollte aber täglich gewechselt werden.

Besitzen die Nachbarn einen Swimmingpool? Das mag im Sommer erfrischend sein. Aber rundherum liegt vielleicht alles trocken. Sprechen Sie dann die Nachbarn an und schaffen ein Bewusstsein für die verschwendeten Wassermengen, die der Natur im Sommer so guttäten. Auch eine Zisterne kann Abhilfe schaffen und Wasser zurückhalten, wenn also Umbauten anstehen, kann das eine Idee für die Nachhaltigkeit zu Hause sein!

Warum nicht selbst kreativ werden und eine Fotoausstellung veranstalten ihrem regionalen Teich, Fluss oder See? Eine Visualisierung kann viel bewirken. Geben Sie den Problemen und den schönen Seiten des Gewässers eine Bühne – beides braucht es, um eine Wirkung herzustellen. Diese Wirkung erzielen oft auch Angelvereine, die viele Gewässer gepachtet haben und pflegen; sie sind Naturschutzvereine, werden nur aber selten als solche betrachtet. Wer Gewässer schützen will, kann in ihne auch viel erreichen. Freilich braucht es dafür eine Fischerprüfung.

Das Buch:  Torsten Schäfer: Wasserpfade. Streifzüge an heimischen Ufern. Oekom 2021. Hardcover, 288 Seiten.

Über „Wasserpfade“ berichteten viele Medien, neben der Lesart von Deutschland Radio Kultur noch die Süddeutsche Zeitung, der Saarländische Rundfunk, der Hessische Rundunk in der Reihe „Das Interview“,  Darmstädter Echo, Allgemeine Zeitung aus Mainz, die taz, WELT und WELT am Sonntag, das Darmstädter P-Magazin sowie Buchandlungen mit Rezensionen, etwa Bornhofen in Gernsheim. Hier die Presseschau:

# „Heimatkunde im besten Sinne“, „analytische Begehung einer leidenden Natur“,  „…eine Erzählart (…) wie die mäandernden Gewässer selbst. Süddeutsche Zeitung, Literatur-Beilage

# Ein ungewöhnliches Buch (…), das wissenschaftliche Analyse und Lyrik miteinander auf nahezu magische Weise verbindet planet e.,  ZDF.

# Torsten Schäfer (…) lässt uns den Fluss fühlen, verbindet uns mit ihm. Die Modau: ein Kraftquell, Natur pur und schützenswert. – „Hallo Hessen“, Hessischer Rundfunk

# „Liegt total im Zeitgeist“,  „Bemerkenswert ist die sehr bildhafte Sprache“ – taz

# „Die Beschreibungen der Tierwelt sind inspirierend und tiefgehend.“ Welt am Sonntag

# „Plädoyer für größere Anstrengungen zur Renaturierung der deutschen und europäischen Flüsse“ – Saarländischer Rundfunk SR 2

# Präzise und lebendige Sprache – Sehr eindringlich – Schäfer sucht und findet Schönheit und Poesie in der Natur / Man (…)  wird die kleinen Flüsse und Bäche mit anderen Augen sehen – ihre Schönheit, ihre Empfindsamkeit und ihre Gefährdung. – Deutschlandfunk, Lesart.

#  (…) nature writing at its best – GEO Walden Magazin

# Torsten Schäfer schärft den Blick für die oft übersehene Schönheit und Verletzlichkeit des Naheliegenden.«
Greenpeace Magazin 

# (…) Immer zeugen seine Worte von einer erzählerischen Tiefe, die sich (…) aus seiner spürbar lange kultivierten konkreten Beziehung an und in den Bächen und Flüssen seiner Heimat speisen. Schäfers poetische Sprache (…) sorgt für einen wunderbaren Lesegenuss und ermöglicht einen leichten, fast spielerischen Zugang zu ökologischen, kulturhistorischen und landschaftsverbundenen Zusammenhängen rund um die heimischen kleinen Fließgewässer und Teiche – Oya Magazin

# Torsten Schäfer beschreibt (…) die Schönheit, aber auch die sichtbaren Folgen des Klimawandels in der Natur um uns – HR Info, Sendung „Das Interview“

# „Wasserpfade“ ist ein Heimatkundebuch im besten Sinne; eines, das Lust weckt, verkannte Wasserschätze vor der eigenen Haustür zu erkunden – und sich dafür einzusetzen, dass Flüsse und Bäche wieder zu den Lebensadern werden, die sie heute oft nur dem Namen nach sind. Riffreporter, Johanna Romberg, langjährige GEO-Reporterin.

# Eine fachlich fundierte, poetische, großartige Liebeserklärung an unsere Region. (…) „Wasserpfade“ ist ein richtiger Augenöffner. Buchhandlung Bornhofen, Gernsheim

# Schäfers Texte sind wie Abendspaziergänge an fließenden Gewässern. Buchhandlung Christiansen, Hamburg

# Ein besonderer Zugang zur heimischen Flusslandschaft und weit darüber hinaus zu den Wasserpfaden unserer Welt. (…) Die Informationsebene geht in die Tiefe – Darmstädter Echo.

# Es ist ein Genuss, dieses Werk zu lesen. Es treibt einem manchmal die Tränen in die Augen, solche der Freude, der Wut und der Trauer. Thomas Struppe/Fischwaid

# Das Buch ist authentisch, poetisch und vielschichtig – Magazin „Meile bewegt“

# Diese Zusammenschau aus Umweltthemen und an die emotionale Empfänglichkeit des Lesers gerichteter Naturbetrachtung ist typisch für das Genre „Nature Writing“, dem Torsten Schäfer verpflichtet ist – Südhessen Woche

# Wegweiser zu einer meist verborgenen Welt – Mühltalpost und Modaublick

# Er erlebt, was das bedeutet und lässt seine Leserïnnen teilhaben – ebenso wie er die Freude an den schönen Aspekten teilt. (…) Mögen viele von ihnen Torsten Schäfers Wasserpfade lesen, sich von seiner Begeisterung für die Natur mitreißen lassen. Dann kann Rainer B. Langen, Flussreporter/RiffReporter

# So entsteht in wohlüberlegten Sätzen ein Kleinod auf Papier, das uns, während es uns mitnimmt ins überschaubare Dreiflussland zwischen Rhein, Main und Neckar, unsere ganze Welt zeigt. NaturApotheke

# Ein Plädoyer für das Innehalten und präzise Schauen, durch das sich der Wert unserer Gewässer offenbart. Stadt und Raum

# Ein einfühlsames Bild des Wassers (WasserWirtschaft)

# Die Episoden der (…) Wassermenschen treiben das Buch voran wie fließendes Wasser. (…) Mich hat das Buch positiv gestimmt und motiviert, sofort selbst raus an die Ufer der eigenen Heimatflüsse zu gehen. Brigitte Schneider, Umweltmagazin Evangelische Kirche

# Schäfer führt (…) sprachlich elegant zu den Problemen der Gewässer hin, ohne den mahnenden Zeigefinger zu heben. Er bindet sie geschickt in seine Erzählungen ein. Naturschutz und Landschaftsplanung

# Das Buch führt überzeugend vor, wie der Mikrokosmos in unmittelbarer Nachbarschaft die Unbilden des Klimawandels konkret widerspiegelt, und dass es allerhöchste Zeit wird, dagegen zu halten. Blog Schiene, Straße, Luft

# Sinnlich und zum Teil poetisch geschrieben, aber nicht übermäßig romantisierend oder kitschig. Die Stärke des Buches liegt darin, dass es Schäfer gelingt, sprachlich ansprechend seine Beobachtungen der Natur und Umgebung zu beschreiben. Online-Zeitung „Scharf-Links“.

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