GJ-Forschungen

Im Rahmen des Praxisprojektes Grüner-Journalismus finden verschiedene Forschungen statt, deren Ergebnisse komprimiert auf dem Portal sowie, wenn sinnvoll, in Fachpublikationen der Journalistik eingebracht werden. Zum einen gibt es thematisch angebundene Bachelorarbeiten  in den journalistischen Studiengängen der Hochschule Darmstadt. Dazu kommen größere Studienprojekte sowie Masterarbeiten im Rahmen des Masters „Medienentwicklung“ der Hochschule Darmstadt. Eine Liste der relevanten Abschlussarbeiten findet sich hier.  Die eigenen Projekte sind Teil der umfangreichen Aktivitäten der Hochschule Darmstadt im Themenfeld Nachhaltigkeit, zu denen ein vielgliedriger Lehrschwerpunkt Nachhaltigkeit in den Sozial- und Kulturwissenschaften ebenso gehört wie einzelne Studienangebote, so z.B. der Studiengang nachhaltige Siedlungsplanung, das Modul Umwelt- und Nachhaltigkeitspsychologie in der neuen Wirtschaftspsychologie oder der Master „Risk Assessment and Sustainability Management. Daneben publizieren die Projektmitglieder von Grüner-Journalismus Einzelartikel in Fachmedien zu praktischeren Fragen des grünen Journalismus.

Mediale Wildnis? Praxis-Studien zu Naturdiskursen in der Klimagesellschaft.

Grüner-Journalismus erforscht in einem größeren, interkulturellen Zusammenhang mit verschiedenen Teilstudien eskapistische wie auch transformative Wildnis-und Naturdiskurse in der Mediengesellschaft. Dabei stellen wir die Frage, wie gesellschaftliche und journalistische Kommunikation im Kontext von planetaren Grenzen, Anthropozän, dem sechsten großen Artensterben sowie den Folgen des Klimawandels in ihrer Sprache, den Formaten und Narrativen eine höhere Relevanz sowie größere Genauigkeit und Schönheit gewinnen kann. Es ist ein qualitativer, medienethnographischer Ansatz, der bewusst in ganzheitlicher Weise Praktiken und Erfahrungen aus verschiedenen Kommunikationskulturen in sich aufnimmt (u.a. mit der Perspektive auf traditional ecological knowledge, TEK) und dabei aber den Anspruch verfolgt, neue, anwendbare Wege für eine veränderte Kommunikationspraxis zu skizzieren.

Teilprojekt: Sprechende Landschaften. Existenz, Evaluation und Experimente zu nichtmenschlichen Sprecher:innen in journalistischen Beiträgen im Kontext der Debatte um die Verwandtschaft aller Lebewesen.

Sprechende Landschaften. Existenz, Evaluation und Experimente zu nichtmenschlichen Sprecher:innen in journalistischen Texten im Kontext der Debatte um die Verwandtschaft aller Lebewesen.

Die Bedeutung von Ort und Landschaften hat in der aktuellen Gesellschaftsdebatte, u. A. im Kontext von Klimaleid und Artensterben sowie dem Hintergrund eines entorteten Digitalisierungsparadigmas, in verschiedenen Disziplinen und Denkschulen stark zugenommen. Ausdrücke dieser neuen terrestrischen Bezugslogik sind Diskurse und Praktiken zu den Rechten der Natur, klagende Landschaften vor Gericht und die immer stärker werdende Beachtung indigener Völker und ihrer Denkweisen sowie Naturschutzleistungen.

Globale Ambitionen im Naturschutz wie etwa die Zielmarke, je 30 Prozent der Wasser- und Erdoberfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen und überall aufkommende Ansätze für große Renaturierungen und Wiederverwilderungen geben den Debattensträngen der Wiederverortung einen politisch-juristischen Kontext. Gleichzeitig unterstreichen sie die Notwendigkeit der Frage, welche Erzählformen, Narrative und Verständigungsweisen mit der vermeintlichen „Natur“ in der massenmedialen Gesellschaft mittelfristig entstehen können. Im Zentrum steht die Frage, wo und wie journalistische Akteur:innen sowie Beobachter:innen und Lehrende interessiert, offen und bereit für neue Erzähl- und Textformen sind, in denen die Grenze zwischen Gesellschaft und Natur in der Weise überwunden wird, dass alle Lebewesen als Gesellschaftsteilnehmer:innen in den Diskurs treten.

Diese Formen werden öfter auch mit Mitteln des Daten- und Sensorjournalismus kombiniert wofür die Beispiele des WDR „Superkühe“ und „Bienen-Live“ stehen wie ebenso das Lehr-Projekt an der Hochschule Darmstadt „Pflanzendialoge“ im Sommersemester 2023. Von Interesse sind bei unserer Fragestellung grundlegend Beispiele, bei denen die Mensch-Natur-Grenze überwunden wird („writing as nature“) ebenso wie Beiträge, die die vorherigen Textebene einnehmen („writing with + in nature“). Zu unterscheiden davon ist die herkömmliche Berichterstattung („writing about nature“).

Unser Projekt sammelt vorhandene Texte und Beiträge aus Medien, Kunst und Literatur, in denen Landschaften zur Sprache kommen. Diese Sammlung soll ein Fundus für Lehrformen und neue Formate sein, die unter der Überschrift „teaching transformation“ neu entwickelt werden oder bereits konzipiert wurden (u.a. Natur-Schreibwerkstätten, Fluss-Text-Seminare, Recherchefahrten u.a.). Die direkte Lehrbezug und die Sammlung, Entwicklung und Prüfung neuer didaktischer Formate für die Text- und Kreativlehre im Kontext der Nachhaltigen Entwicklung ist ein wichtiger Teil des Projektes. Bezugspunkt sind hier u.a. auch Szenarien-Workshops für die Vorstellbarkeit einer anderen Welt, in denen die sprechende Landschaft eine dezidierte Rolle spielt. Wichtige Erfahrungen in dieser Hinsicht wurde bereits im Projekt „Salon des Guten Lebens“ der Heinrich-Böll-Stiftung gemacht“, in dem drei fiktionale Geschichten für die sozial-ökologische Zukunft entstanden sind.

Ausrichter: Institut für Kommunikation und Medien, Hochschule Darmstadt / Studienschwerpunkt Nachhaltigkeit und Journalismus des Studiengangs Onlinejournalismus

Methoden und Quellen:

# Lehr-Forschung; Leitfadeninterviews mit Journalist:innen, Dozent:innen und Forscher:innen aus verschiedenen Ländern und Kulturen

# Medienethnografische Tagebücher aus Feldstudien (v.a. Projekt „Sami-Storys“ zu indigenen Klima-Narrativen in Lappland) zu Fallbeispielen für partiell biozentrische und/oder holistische Kommunikationswelten (z.B. Ökologischer Buddhismus, Wildnis-Pädagogik-Ausbildung, Panpsychische Weiterbildung zu Flüssen, Jahresgruppe „Achtsamkeit und Natur“)

# Gedichte, Texte und experimentelle Beiträge (v.a. von Studierenden, auch eigene), die im Rahmen von Freiluft-Schreibwerkstätten in der Lehre sowie literarischen Prozessen entstehen

Leiter: Prof. Dr. Torsten Schäfer – Start: 1.7. 2023, Ende offen

Teilprojekt: Neue journalistische Erzählformen für Nachhaltigkeit in Printmagazinen (Stella Lorenz, 2019-2023)

Wie kann erzählender Journalismus in Publikumsmagazinen dazu beitragen, Themen rund um die Dimension der Nachhaltigkeit zugänglicher zu machen? Welche experimentellen Formen gibt es bereits, wo versteckt sich noch Potenzial? Und: Wie schätzen Magazinmacher den Status quo und die Zukunft ihres Metiers ein?  Diesen Fragen wird in der Dissertation „Neue journalistische Erzählformen für Nachhaltigkeit in Printmagazinen“ unter der Betreuung von Prof. Dr. Evi Zemanek (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) und Prof. Dr. Torsten Schäfer (Hochschule Darmstadt) nachgegangen.

Das noch sehr junge und bisher wenig erforschte Feld des Nachhaltigkeitsjournalismus wird in diesem Zusammenhang klarer theoretisch – mit Ansätzen aus Journalismustheorie, Ecocriticism und Verbundenheitsdiskursen – definiert; zudem findet die Ableitung von Qualitätskriterien für guten Nachhaltigkeitsjournalismus Anwendung. Weiterhin gibt die Aufschlüsselung des derzeitigen Grünen Magazinmarktes Hinweise auf die rasante Entwicklung transformativer, natursehnsuchts- und auch entschleunigungsbezogener Titel in den vergangenen Jahren, aber auch auf die Relevanz und Spiegelung gesellschaftlicher Trends und Tendenzen. Nicht zuletzt sind Magazine aufgrund ihrer Beschaffenheit als analoge, bewusst zu konsumierende und gesellschaftsnahe Medien besonders zur Umsetzung freierer Schreibmodi geeignet.

Den Bezug zur Praxis schlägt die Arbeit mit der Untersuchung verschiedener Fallbeispiele auf die zuvor entwickelten Kriterien, die aus literaturwissenschaftlich-inhaltsanalytischer wie nachhaltigkeitsjournalistisch-handwerklicher Perspektive betrachtet werden und Aufschluss darüber geben, welche Chancen beispielsweise literarische, naturpoetische, aber auch fiktive Formen haben können. Über die Einschätzung von Experten aus der Magazinbranche, die in qualitativen Interviews befragt wurden, ergibt sich letztlich ein Gesamtbild dessen, was sowohl für die Forschung als auch für die Praxis zukunftsweisend für einen facettenreichen Nachhaltigkeitsjournalismus sein könnte.

Kontakt: Stella Lorenz – stella-marie@t-online.de

Teilprojekt : „Familien-Natur“ – neue Formate für eine junge Umweltkommunikation (2020)

Aus verschiedenen Arbeitskontexten der vergangenen Jahre beginnt Grüner-Journalismus ein neues Entwicklungsprojekt im Feld der Naturkommunikation. Einige Vorarbeiten in Lehre und Formatentwicklung sind bereits geschehen, hier etwa die Lehrredaktion „Waldmenschen“, Konzeptionen und eine enge Lehreinbindung in die Ausrichtung und Kommunikationsarbeit des bundesweiten Erdfestes oder verschiedene Workshops zum Schreiben in der Natur mit SchülerInnen.

In diesem Rahmen ist der Bedarf nach neuen, wirksamen Formaten für die Natur- und Umweltkommunikation für Kinder, Jugendliche und ihre Familien in ihren lokalen Lebenswelten deutlich geworden. Beschrieben wird dieser Bedarf vielfach auch in der Literatur, u.a. in der Naturbewusstsein-Studie des Bundesamtes für Naturschutz oder den Jugendreports des Natursoziologen Rainer Brämer. Im Kontext der Digitalisierung und vor dem Hintergrund eklatant sich verschlechternder lokaler Umweltbedingungen (Artensterben und Klimafolgen wie Dürre, Hitze, Wassermangel, Waldsterben, Krankheiten etc.) erscheint ein Jahr vor einem möglichen Eintritt in ein neues Erdzeitalter (Anthropozän, Entscheidung 2021) die praxisorientierte Fragestellung nach neuen Wegen, um jungen Zielgruppen kommunikativ und pädagogisch für Natur und Ökologie zu interessieren und ganzheitlich zu bilden, von großer Wichtigkeit.

Das Projekt „Familien-Natur“ sucht deshalb explorativ, qualitativ und inter- sowie transdisziplinär nach neuen Ideen, Wegen und Formaten, um Kinder- und Jugendliche sowie ihre Eltern in ihren eigenen lokalen Lebenswelten kommunikativ für Natur, Arten und Ökosysteme zu interessieren und zu bilden. Dies geschieht mit einer Reihe von rund einem Dutzend leitfadengestützter Interviews mit ExpertInnen aus Unternehmen, Umweltpsychologie, NGO, Journalismus, Wissenschaft, Pädagogik und Familienberatung.

Aufbauend auf Vorerfahrungen aus eigener Praxis und umweltpädagogischer Ansätze spielen bereits etablierte, digitale Formate wie etwa Geocaching eine exponierte Rolle in der Anlage des Studiendesigns sowie der Interviews. Hier gibt es bereits ökologische Bildungsrouten, die u.a. auf den Klimawandel und seine Folgen ausgerichtet sind. Entlang dieser Route und mit Hilfe der Inhalte/Botschaften, die in den Verstecken liegen, sind Kinder mit ihren Eltern – oder LehrerInnen – etwa als ReporterInnen unterwegs, die fotografieren, filmen und schreiben, um hieraus später eine eigene Reportage oder andere Formen zu entwickeln. Inhaltlich geht die Fragestellung von Ansätze der ganzheitlichen und gleichwürdigen Familienkommunikation im Kontext einer sozial-ökologischen Nachhaltigkeit aus, wie sie etwa von Autoren wie Jesper Juul, Herbert Renz-Polster oder Gerald Hüther vertreten wird.

Die Forschungsinterviews werden parallel und aufbauend zu einer Literatursynopse geführt und mit deren Ergebnissen verglichen und synthetisiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse münden in einem zweiten Projektschritt dann in eine Seminarreihe zur Entwicklung neuer Formate für eine lokale Umweltkommunikation, die speziell Kinder und Familien im Blick hat. Hier sollen Formatergebnisse entstehen, mit denen etwa Schulen arbeiten können.

Teilprojekt: Sami-Stories: Medienethnografische Erkundungen von umweltjournalistischen Praktiken indigener Medienakteure in Nordskandinavien (2017-2023)

Das Forschungsvorhaben will eine interkulturelle Debatte über den grundlegenden Einbezug der Dimension „Nachhaltigkeit“ in das journalistische, berufsethische Denken und Handeln anstoßen. Die übergreifende medienethische Diskussion wird im Spiegel eigener empirischer Forschungen und exemplarischer Fälle konkretisiert und zu pragmatischen Aussagen inspiriert. Dies geschieht anhand der Praxis massenmedialer Klimaberichterstattung, die am Fallbeispiel der Sámi und ihres Journalismus sowie dessen Ausbildungsstrukturen mit Interviews und teilnehmenden Beobachtungen in Feldstudien medienethnografisch untersucht wird. Der Bezug auf eine indigene Journalismuskultur mit spezifischen Praktiken und Deutungen des Klimawandels macht Vergleiche mit anderen klimajournalistischen Kulturen etwa in Deutschland und Norwegen möglich, die bereits in einem anderen Forschungsprojekt („Klimageschichten“) untersucht wurden. Die Ergebnisse der Fallstudie werden abschließend zum Wintersemester 2020/21 einer breiteren medien- sowie umweltethischen Betrachtung unterzogen im Hinblick auf die Fragestellung einer ganzheitlich-interkulturellen, journalistischen Nachhaltigkeitsethik, in die eben nicht nur Erkenntnisse aus westlichen Journalismuskonzepten sondern auch Erfahrungen aus indigenen Medienkontexten im Kontext ökologischer Problemstellungen sowie spezifischen Erfahrungen einfließen sollen.

In einem ersten Schritt werden grundlegende Fragen der Medienethik auf Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit und Ökologie hin untersucht. Dies erfolgt ausgehend von einem konstruktivistischen Forschungsverständnis, das sich auf Prämissen der Cultural Studies stützt. Fachspezifisch spielen dann die Felder der internationalen Journalismusforschung sowie der Ansatz der „journalistischen Kulturen“ eine größere Rolle.
Nachhaltigkeit im Allgemeinen wird – unter Rückgriff auf das Fallbeispiel Klimawandel – in der einführenden Diskussion als universeller Wert gekennzeichnet. Mögliche Schlüsse für die journalistische Debatte zu Rollenselbstbildern und berufsethischen Gesichtspunkten werden daran anschließend im normativen Sinne erstmals angerissen und als Betrachtungsrahmen aufgespannt, in dem die dann folgende medienethnografische Feldstudie verortet wird.

Hintergründe zu Forschungsverständnis und Fragestellung

Es geht in der Studie zum samischen Umweltjournalismus am Fallbeispiel des Klimawandels um die viergliedrige Fragestellung nach journalismuskulturell-spezifischen

• Diskussionsmustern
• Deutungsweisen
• Darstellungsformen
• sowie Erzählstrukturen (Narrative)

Antworten hierzu sollen qualitative, medienethnographische Studien geben, die sich standardisierter telefonischer Interviews ebenso bedienen wie Feldforschungen mit ihren relevanten Instrumenten (Gruppendiskussion, narrative Interviews, Beobachtungen).  Im Interesse einer ganzheitlichen Betrachtung des globalen Forschungsgegenstandes „Klimajournalismus“ ist es ratsam, die Analysen nicht nur auf die Mehrheitsgesellschaften in unterschiedlichen Ländern zu beziehen, sondern auch kulturelle Minderheiten in die Arbeit aufzunehmen. Vor allem solche sind von Interesse, die aufgrund ihrer Lebensweise in besonderer Art von den Folgen der globalen Erwärmung betroffen sind und diese Betroffenheit, auch im Spiegel einer traditionellen Natur- und Umweltverhaftung, in eigenen Medien wieder spiegeln können. Eine solche Minderheit sind in Europa die Sámi, die in den skandinavischen Ländern über eigene Medien und mediale Ausbildungsgänge im Kontext von indigenem Journalismus verfügen, der selbst gerade weltweit in einer übergreifenden Entwicklung ist und dabei eigene Foren und Diskurse ausprägt. Dieser Trend ist im Forschungsvorhaben literaturbasiert aufzuarbeiten; der Schwerpunkt der Literaturanalyse liegt jedoch auf dem samischen Journalismus sowie der Werke, die sich spezifisch samischer Ausdrucksformen in Medien und Literatur widmen wie ebenso der generellen Betroffenheit von und dem Umgang der Sámi mit den Folgen des Klimawandels. Aufgrund der hohen Bedeutung der Rentierzucht für das samische Selbstverständnis sowie anderer Traditionen und Lebensweisen, die auch heute noch direkt vom Zustand der arktischen und subarktischen Ökosysteme in Skandinavien abhängen, ist von soziokulturellen sowie journalismuskulturellen Deutungen und Ausdrucksformen auszugehen, die sich von denen in anderen klimajournalistischen Systemen unterscheiden. Ebenso interessant sind entsprechende journalistisch-kulturelle Ähnlichkeiten im Umgang mit der gemeinsamen globalen Frage des Klimawandels.

Methodik und Forschungsbedarf

Mit narrativen Leitfadeninterviews, in denen samische Journalisten sowie Journalistikwissenschaftler zum Themenkomplex aus Klimawandel, Umweltjournalismus, indigenem Journalismus und generellen samischen Ökologiediskursen in Vergangenheit und Gegenwart befragt werden, sollen eben diese möglichen Unterschiede herausgearbeitet und gleichzeitig neue interkulturelle Aspekte für die sozial- und kommunikationswissenschaftliche Fachdebatte ergründet werden. Denn ein solcher medienethnografischer Ansatz liegt in der Disziplin der Journalistik bisher nicht vor. Er liegt jedoch auf der Hand, da indigene Minderheiten mit ihren spezifischen ökologischen Abhängigkeiten und kulturellen Bezügen weithin als relevante Bezugsgruppe für die Klimaforschung angesehen werden. Sie bringen, so die auch hier vorgenommene Annahme aus der Theorie des „Globalen Lernens“, durch ihre spezifische klimabezogene „Frontstellung“ in Kombination mit Jahrtausendealten Anpassungserfahrungen an Naturveränderungen und Umweltprobleme eigene Adaptionsleistungen mit entsprechenden Formen und Praktiken hervor, von denen andere, ebenfalls vom Klimawandel betroffene Länder und Regionen womöglich lernen könnten.

Letztlich geht es um die Ergründung neuer Antworten auf die Frage, wie das Megathema Klimawandel womöglich wirksamer bzw. attraktiver vermittelt werden kann – eine theoretische wie auch praktische Problemstellung, die von hoher fachübergreifender sowie internationaler Aktualität und Relevanz ist; vielfach wird eine generelle Krise der Klimakommunikation erkannt. In der Wissenschaft herrscht jedoch Konsens darüber, dass eine gelungene Klimakommunikation Voraussetzung für ein gesamtgesellschaftliches Handeln bezüglich des Problems ist. Die Klimakommunikation erreicht dieses Ziel bisher aber nicht, da sie offenbar zu schwerfällig und alltagsfern geschieht. Der Bedarf nach neuen, auch internationalen und interkulturellen Forschungsansätzen wie auch Vermittlungsansätzen ist groß und wird besonders erkennbar, wenn der Klimawandel ganzheitlich als Thema der Nachhaltigkeit erkannt wird. V.a. in diesem Kontext erschließt sich erst die interdisziplinäre Bedeutung des Themas sowie die daraus resultierende Notwendigkeit fachübergreifender und internationaler Forschungszugänge zur medialen Klimakommunikation. Der Ansatz des Projekts wäre logischerweise zu erweitern auf die Mediensysteme anderer indigener, vom Klimawandel besonders betroffener Minderheiten etwa in Nordamerika oder Grönland, jedoch auch in Afrika, Asien und Australien.

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Vorherige Projekte Forschungsschwerpunkt „Journalistische Ökologie“

Die Fachdiskussion im Rahmen des Projekts Grüner-Journalismus.de gab Anstoß für den Aufbau eines anwendungsorientierten Forschungsschwerpunktes Journalistische Ökologie an der Hochschule Darmstadt. Ziele sind eine theoriegeleitete Bestandaufnahme von journalistischen Vermittlungsansätzen zu ökologischen Themen, Perspektiven ihrer professionellen Weiterentwicklung und Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die journalistische Praxis.

Inhaltlich steht der Titel Journalistische Ökologie nicht nur für die Forschungsperspektive journalistischer Vermittlungsansätze, sondern auch für ein journalistisches Fachverständnis der zentralen ökologischen Themenfelder im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung (Grundwissen, Recherchekompetenz und kontroverse Wertmaßstäbe – z.B. zu Klimawandel, Postwachstum oder Work-Life-Balance). Die Fokussierung auf Journalismus ermöglicht eine fachliche Abgrenzung zu anderen Formen der Öffentlichkeit zu ökologischen Themen (z.B. durch PR, Marketing oder User/Peer Groups) und die Untersuchung spezifischer Anforderungen und Wechselbeziehungen zwischen journalistischer Publizistik und Öffentlichkeit in ausdifferenzierten demokratischen Gesellschaften. Journalistische Ökologie als Themenfeld bietet aber auch Forschungsperspektiven zu der Frage, welchen ökologischen Kriterien Medienkommunikation selbst unterliegen könnte – im Sinne einer Fachdiskussion zu Kommunikationsökologie, die als Begriff neu geschärft und wieder vestsärkt in Fachdiskurs eingebracht werden soll.

Die Rahmenbedingungen erfordern ein pragmatisches und schrittweises Vorgehen. Einzelne Bausteine entstehen durch Forschungsansätze einzelner Professoren (Forschungssemester oder Deputatsreduzierungen), andere in kleinen Drittmittelprojekten (wie z.B. für Grüner.Journalismus.de finanziert durch die Stiftung für Verantwortung) und mit Unterstützung von wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studierenden. Das nachfolgend skizzierte Programm lässt sich nur umsetzen, wenn diese Mindestbedingungen erfüllt sind. Andererseits bietet das Forschungsprogramm auch Perspektiven für die Beantragung größerer Drittmittelprojekte. Der Forschungsschwerpunkt ist offen für die Kooperation mit externen Forschern und Institutionen. Ansätze für einen möglichen Forschungsverbund ergeben sich vor allem aus dem Projekt Grüner.Journalismus.de. Themenfelder und Projekte im Forschungsschwerpunkt „Journalistische Ökologie“ sind derzeit:

Grüner-Journalismus: Forschungsanbahnung (Netzwerk, Expertenwissen), 2013-2015

Bestandsaufnahme und laufende Recherchen zum Thema: Wissenschaftliche Grundlagen, journalistische Vermittlungsansätze, Grundwissen und Recherchekompetenz in ausgewählten Themenfeldern – Fokus: Kommunikatorforschung mit Sekundäranalysen, Expertenaustausch (Wissenschaft und Praxis) und erster Transfer im Rahmen von Grüner.Journalismus.de seit 2014. Es kam in diesem Rahmen neben einem Forschungssemester (Peter Seeger 2012) zu vielen Experteninterviews, Gastbeiträgen, Beiratssitzungen, journalistischen Wettbewerben und Fachdebatten, die insgesamt ein großes Fundament für weitere Forschungsschritte bieten.

Forschungprojekt „Klimageschichten“, 2015-2018

Leitung: Prof. Dr. Torsten Schäfer

„Klimageschichten“ ist am Institut für Kommunikation und Medien (ikum) der Hochschule Darmstadt angesiedelt. Das Projekt stützt sich auf den Ansatz der „journalistischen Kulturen“, da es in Fallstudien die klimajournalistischen Kulturen Deutschlands, Vietnams, Norwegens sowie den journalistischen Umgang der indigenen skandinavischen Sámi mit dem Metathema des Klimawandels anhand verschiedener Methoden explorativ und qualiativ analysiert. In das größte, auf Deutschland bezogene Teilprojekt flossen Erkenntnisse aus Masterarbeiten und Semesterprojekten mit ein.

Die Auswahl der politisch und kulturell stark unterschiedlichen Vergleichsfälle erfolgte im Sinne eines „most different system design“, was die politischen Systeme angeht, die Demokratie (Deutschland und Norwegen), Diktatur (Vietnam) sowie in Teilen regionale Selbstverwaltung (Samen) umfassen. Mit Sápmi, dem Land der Samen in Skandinavien, und Vietnam wurden zudem eine arktische und eine tropische Region gewählt (mehr zum Projekt gibt es hier zu lesen), die beide besonders stark von Klimafolgen betroffen sind. Die Forschungen zu Vietnam sind abgeschlossen und werden 2019 publiziert. Die Studien zu den Sami gehen ob ihrer Spezifika und Zugangshindernisse (Arbeiten vor Ort) weiter und werden mit journalistischen Arbeiten (erstes Beispiel 2017) sowie Lehreinsätzen in Skandinavien verbunden (siehe auch unten). In einer viergliedrigen Fragestellung geht es im Projekt um die Suche nach kulturspezifischen Diskussionsmustern, Deutungsweisen, Darstellungsformen sowie Erzählstrukturen (Narrative) im klimabezogenen Journalismus. Die Länderstudien, von denen der Schwerpunkt auf Deutschland lag, werden einzeln analysiert, wobei die befragten norwegischen Medienakteure als Vergleichsgruppe mit den samischen Journalisten, auf denen der Schwerpunkt liegt, im letzten Teilprojekt von „Klimageschichten“ als ein skandinavischer Fall betrachtet werden. In einem letzten Schritt werden die Erkenntnisse zu diesen drei Erzählarenen vergleichend miteinander diskutiert.

Antworten geben im Projekt qualitative Studien, die sich teilstandardisierter telefonischer und persönlicher Interviews ebenso bedienen wie Feldforschungen mit ihren relevanten Instrumenten (Gruppendiskussion, narrative Interviews, teilnehmende Beobachtungen). Die Forschungen geschahen durch das Team von Grüner-Journalismus sowie im Rahmen der Methode des Forschenden Lehrens als Methodenübungen in Lehrseminaren sowie durch Masterarbeiten und Semesterforschungsprojekte an der Hochschule Darmstadt. Für das deutsche Fallbeispiel liegen die Forschungsergebnisse vor: Ausgewertet wurden die Ergebnisse von Gruppendiskussionen sowie von 16 Interviews mit freien und festangestellten deutschen, regelmäßig mit Klimathemen betrauten Umwelt- und Wissenschaftsjournalisten aller relevanten Mediengattungen, darunter einige Leitmedien. Den Journalisten wurden im Rahmen der teilstandardisierten Vorgehensweise im Zeitraum von 2015 bis 2017 15 gleiche Fragen gestellt (siehe unten die Übersicht), die von individuellen Fragen begleitet wurden. Ähnlich vorgegangen wurde bei acht Interviews im Teilprojekt „Reisende Journalisten und der Klimawandel“, dessen Publikation noch aussteht.

Bei allen methodischen Schritten wurde auf eine Definition von journalistischem Storytelling zurückgegriffen bzw. bei Nachfragen verwiesen, die an die Grundlagen aus dem Praxis-Standardwerk von Marie Lampert und Rolf Wespe angelehnt ist, wonach journalistisches Erzählen auf den drei Kernelementen Ort, Protagonist („Held“) und Handlung besteht. Hinzu kommt die Ebene einer Faktizität im Sinne eines grundlegenden informativen Kontextes für jede Art des journalistischen Erzählens, das sich auch dadurch von anderen Formen des Storytelling oder Erzählens (beide Begriffe werden im Projektkontext gleichbedeutend verwendet) etwa in der Werbung oder im Theater unterscheidet. Daraus wurde im Projekt die Definition für journalistisches Erzählen abgeleitet als „localised process (place) of showing the development (action) of a character (protagonist) in a factual framework (journalism).“ Die drei Grundelemente charakterisieren jede komplette journalistische Erzählung, wobei sie in verschiedener Relation und Stärke zueinander auftreten und dadurch auch verschiedene Typen von Erzählungen ausbilden. Die Narratologin Nora Berning hat journalistische Reportagen untersucht und unterteilt sie ebenfalls nach den drei Grundelementen des Protagonisten, der Handlung und des Ortes oder Raums. Nach ihr gibt es daher verschiedene Reportagesorten mit den Schwerpunkten „Porträt“, „Event“ und „Milieu“.

Projekt „Klimageschichten“: Abgeschlossene Teilstudien und Masterarbeiten

# Wärmedämmung: In dem ersten deutschen Teilprojekt von „Klimageschichten“ werden die Berichterstattung über Klimawandel in Deutschland am Fallbeispiel der Debatte über mit Inhaltsanalysen und Leitfadeninterviews untersucht. Diese Arbeit führt Jasmin Krenzer durch, Grüner-Journalismus-Praktikantin im Wintersemester 2015/16 und Studentin des Masters Medienentwicklung an der Hochschule Darmstadt. Sie hebt in ihrer Fragestellung die Bedeutung narrativer Techniken in der Debatte zu Energieeffizienz und Wärmedämmung hervor.

# Reisende Journalisten und Klimawandel: Im Zuge des Seminars „Reisejournalismus“ interviewen Onlinejournalismus-Studierende reisende Journalisten und Reisejournalisten zu erzählerischen Formen und der Bedeutung von Umwelt- und auch Klimabezügen in ihrem Ressort. Theoretisch müssten „grüne“ Aspekte in dieser bisher unbeleuchteten ökologischen Erzählarena eine große Rolle spielen; vermutlich auch besonders unter erzählerischen Gesichtspunkten. Die Publikation der Teilstudie steht noch aus.

# Windkraftkommunikation: Als weitere Teilstudie starteten im April 2016 Stella Lorenz, Francine Heidt und Clara Hechler, drei Studentinnen des Masters „Medienentwicklung“, ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Windkraftkommunikation. Das Team untersucht quantitativ wie auch insbesondere qualitativ die Berichterstattung und Deutungen („Frames“) zur Windkraft in ausgewählten hessischen Medien. Die Debatte hierzu wird, ähnlich wie bei der Wärmedämmung, teils hitzig und emotional geführt, was sie aus wissenschaftlicher Perspektive besonders interessant macht. In einem zweiten Schritt analysierte die Gruppe daher mittels Leitfadeninterviews und inhaltlichen Kategorien die Website sowie Kommunikationsstrategie der Windkraftgegner von „Vernunftkraft“, die bundesweit ein wichtiger Akteur geworden sind. Die Ergebnisse der Studie flossen in Medienseminare ein und wurden in Form von Folienvorträgen festgehalten.

Klimageschichten – Publikationen im Projektkontext

Hier sind aktuelle Publikationen (ab 2015) gelistet, die im Forschungskontext entstanden sind:

  • Geplant: Nachhaltigkeit als journalistischer Auftrag und mediale Metageschichte. Überlegungen im Kontext aktueller Forschungsergebnisse zur Narrativität des deutschen Klimajournalismus. In: Zemanek,Evi/Kluwick,Ursula (Hg.): Nachhaltigkeit – interdisziplinär. Konzepte, Diskurse, Praktiken. Ein Kompendium. Böhlau-Verlag 2020.
  • Fischer, Daniel/Schäfer,Torsten/Borner, Joachim: Narrations of Sustainability: How to Tell the Story of the Socio-Ecological Transformation. In: GAIA – Ecological Perspectives for Science and Society, 27 (3), pp. 334-336
  • Natürliche Chancen. Special zu nature writing und Journalismus. Medium Magazin 11/2018, S. 58-63.
  • Geschichten als Chance. Erzählformen im Umweltjournalismus. In: Politische Ökologie 152/2018, „Grüntöne. Die Medien und die Große Transformation“ , S. 83-90.
  • Peter Seeger, Torsten Schäfer: Slow Media – Ein Beitrag zur medialen Nachhaltigkeit. In: Politische Ökologie 152/2018, „Grüntöne. Die Medien und die Große Transformation,“ S. 106-112.
  • Klimageschichten – Zukunft denken. Ein journalistisches Begleitprojekt. In: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Klimapolitik der nächsten Generation. Ergebnisse einer jungen Ideenwerkstatt als Jugendbeteiligungsprojekt zur COP23 S. 34-35. URL: https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=31426&token=f4eaa6fe4c8ea64331195603ead85fc2d7f6b669
  • Grüner Journalismus – Zum Spannungsfeld zwischen Neutralität und Transformation. Tagungsband zur Konferenz „Große Transformation und die Medien – Alternativen zum Wachstum als Leitbild der Kommunikation“. 10. bis 11. Juli 2017 , Evangelische Bildungsstätte auf Schwanenwerder in Berlin.
  • Die Rolle von Umweltpublikationen. Die grünen Seiten der Transformation.  Politische Ökologie 150/2017, S. 63-68.
  • Storytelling und Klimawandel: Chancen und Grenzen der Darstellungsstrategie im Kontext von hochkomplexen Themen wie dem Klimawandel. Beitrag für ein Sonderheft der Reihe UmweltWirtschaftsForum, VS Springer, 2017 (Hrsg. Alexander Mouchnik/Lars Rademacher).
  • Gutes Klima braucht Geschichten. Medium Magazin 11/2016, Special Umwelt + Nachhaltigkeit. S 46-51.
  • Storytelling und Klimawandel: Klimageschichten statt Statistik. Fachjournalist online, 15.6.2016. URL: http://www.fachjournalist.de/storytelling-und-klimawandel-klimageschichten-statt-statistik
  • Von Berichten zu Geschichten. Zu den Storytelling-Formaten. In: Achenbach, Anja et. al. (Hrsg.): Good Practice. Reader für guten Nachhaltigkeitsjournalismus. Eine Publikation der Initiative Nachhaltigkeit und Journalismus. VAS Verlag 2015, S. 17-23.
  • Wie es grünt in den Medien. Special Nachhaltigkeit. Medium Magazin 11-2015, S. 56-58. Journalistisches Rollenverständnis: eine Frage der Haltung. In: Fachjournalist, 17.11.2015, URL: http://www.fachjournalist.de/journalistisches-rollenverstaendnis-eine-frage-der-haltung

Sustelling (2017-2020)

Seit dem Sommersemester 2018 nehmen wir am Forschungsprojekt „Sustelling“ der Universität Lüneburg als Verbundpartner teil. Es geht hierbei um die Erforschung der Wirkungsweise von Storytelling in der Nachhaltigkeitskommunikation. Junge Zielgruppen werden u.a. narrative und nicht-narrative Beiträge vorgelegt, die u.a. in Studienseminaren des Masters Medienentwicklung produziert wurden. Im Vorfeld waren wir in das Forschungsdesign, die Projektdefinition von Storytelling und die Recherche der Ausgangsmaterialien eingebunden. Die unterschiedliche Aufnahme beider Textsorten wird wiederum mit psychologischen Methoden von den Lüneburger Kollegen rund um den mittlerweile in Arizona arbeitenden Prof. Dr. Daniel Fischer erforscht, mit dem Prof. Dr. Torsten Schäfer schon seit 2012 zusammenarbeitet, u.a. damals als Mitarbeiter im Projekt „Initiative Nachhaltigkeit und Journalismus“ das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde. Stark eingebunden in diesen wahrnehmungspsychologischen Strang der Studie ist zudem Prof. Dr. Daniel Hanss, der an der h_da Umweltpsychologie lehrt. Mehr zum Projekt Sustelling gibt es hier.

Vertiefung: Theoriebausteine und Fallstudien, ab 2016

Hier werden kürzlich abgeschlossene Forschungen und vor allem mögliche ausstehende Schritte skizziert, die Teilaspekte des noch näher zu bestimmenden Konstruktes „Journalistische Ökologie“ umfassen. Daher kann diese Liste auch sehr gut als Anregung für Abschlussarbeiten dienen; derzeit laufen bereits Abschlussarbeiten zu diesbezüglich relevanten Themen wie etwa „Lösungsjournalismus“.

  • Zeit- und Wertemuster in der Produktion und Nutzung journalistischer Medien. Slow Media als mögliches Leitbild. (Peter Seeger, 10/2015 – 4/2016)
  • Zusammenfassung eines Praxistheorieentwurfes „Journalistische Ökologie“ als Bestimmungsfeld für qualitätsjournalistisches Handeln
  • Eine Serie von fünf bis acht Leitfadeninterviews mit Literarischen Journalisten wäre zu planen, die etwa bei ZEIT, GEO, Süddeutscher Zeitung oder der taz arbeiten. Sie benutzen bereits avancierte, neue Erzähflormen und können damit auch in Krisenzeiten Erfolg schaffen, so zumindest ein Ergebnis der Dissertation von Tobias Eberwein. Wie ist hie die mögliche Verbindung zu grünen Themen? Dies wäre ebenfalls die Frage neben den großen Blöcken zu Storytelling allgemein sowie dem Forschen nach dem Rollenverständnis und der Haltung dieser Kollegen. Auch hier gibt es bereits Kontakt zu mehreren Kollegen
  • Neue Erzählformen im Magazinjournalismus – ein Überblick ausgehend vom Feld der Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichterstattung. Hierzu liegen erste Ansätze vor.
  • Vorbild USA? Umweltjournalistischen Strukturen in den Vereinigten Staaten.
  • Datenjournalismus und Energiewende – Realisierung eines Online-Portals
  • Wie grün sind wir? Eine Analyse der Rollenselbstbilder von Umwelt- und Wissenschaftsjournalisten (Interviews, Fragebogen)
  • Alles umsonst? Analyse und Konzeption: Finanzierungsmodelle für wissenschaftsjournalistische Aus- und Weiterbildungsprojekte.
  • Skandinavien: Bestandsaufnahme der staatlichen Systeme zur Pressförderung und Erhalt der Vielfalt mit der Frage der Übertragbarkeit auf Deutschland.
  • Indigener Journalismus, Skandinavien: Situationsbeschreibung des Journalismus der indigenen Sámi.
  • Literarischer Journalismus: Wie lässt sich das Literaturgenre nature writing für den Journalismus handhabbar machen.
  • Reformen: Welche Auswirkungen haben journalistische Rechercheportale wie Mediendienst Integration, Klimafakten.de oder Grüner-Journalismus auf die Berufspraxis?
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