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Prolog

(Bild: www.banksy.co.uk)

Warum wir Klimageschichten erzählen wollen

Nach den Dreharbeiten für die Dokumentation „Before the flood“ überwog bei Leonardo di Caprio der Optimismus. Zwei Jahre lang war er um die Welt gereist, um mit Forschern, mit Unternehmern und Politikern über den Klimawandel zu sprechen. Danach sagte er: „Alles, was ich auf meinen Reisen gesehen habe, zeigt uns, dass wir die Möglichkeit haben, die Zerstörung zu stoppen.“ Damals wusste DiCaprio noch nicht, dass wenig später ein Mann die Vereinigten Staaten regieren wird, der den Klimawandel als „hoax“ bezeichnet. Als Schwindel. Und dass dieser Mann nach einigen Monaten an der Macht aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen würde.

Bei unserer ersten Redaktionskonferenz haben wir uns im Herbst vergangen Jahres „Before the flood“ angeschaut. Von Optimismus war im Seminarraum 116 auf dem Mediencampus in Dieburg danach nichts zu spüren. Di Caprios Ansatz stellte dennoch niemand in Frage: Wer etwas gegen den Klimawandel tun will – wenn auch im kleineren Stil – der muss rausgehen und mit den Menschen sprechen, die davon betroffen sind. Wir fühlten uns bestärkt, als Journalisten genau das zu tun.

Unsere Reportagen

Für das Herzstück unseres Dossiers haben wir nach Geschichten gesucht, die den Klimawandel erleb- und greifbar machen können. Ohne die lauten, klassischen Helden sondern mit Menschen, die dem Thema im Alltag ganz unterschiedlich begegnen: als Imker, Förster, Forscher oder auch Windkraftgegner. Mal spielen  die Autoren selbst die Hauptrolle. Und manchmal lassen wir nur Bilder sprechen.
 
Die Idee, den Klimageschichten ein Dossier zu widmen, basiert auf einem Forschungsprojekt unseres Professors – und Schlussredakteurs – Torsten Schäfer: Bereits seit drei Jahren beschäftigt er sich damit, welche Rolle Storytelling in der Klimaberichterstattung spielt.
 

Interviewserie „Klimageschichten“

In vergangenen Semestern ist in diesem Rahmen bereits die Interviewserie „Klimageschichten“ entstanden: Gespräche mit Journalisten, die sich im Arbeitsalltag immer wieder damit auseinandersetzen, wie man den Klimawandel am besten vermitteln kann. „Wenn du etwas erzählen willst, musst du eine Geschichte erzählen“, sagt SWR2-Moderator Werner Eckert etwa. Ob Storytelling auch in der Klimadebatte eine Rolle spielt, das wisse er allerdings nicht. Und Peter Vollmer, früherer Redakteur bei der Wirtschaftswoche Green, findet: „Es gibt einen gewissen Bedarf nach schön geschriebenen Geschichten, aber die verkaufen sich meist schlecht.“ Die Serie mit Gesprächen über die Potenziale von Storytelling im Umweltjournalismus finden Sie hier.
 

Vorbilder

Wie Medien versuchen, den großen Klimakontext greifbar zu machen, zeigt unsere Sammlung mit Best-Practice-Beispielen aus aller Welt: Hier finden sich interaktive Multimedia-Reportage aus den Tiefen eines schmelzenden Gletschers ebenso wie ein klassischer Umweltbericht zum vermeintlichen Superfood Avocado. Einige Stücke haben uns berührt, andere haben uns begeistert, allesamt haben sie uns aber zum Nachdenken gebracht. Die Links zu unseren Leseempfehlungen finden Sie hier.
 

Für die Ohren

Sie wollen noch mehr erfahren? Im Interview mit dem lokalen Radiosender „Antenne Bergstraße“ erzählen die Redaktionsmitglieder Jonas Klinke, Lisa Brockschmidt, Olivia Heider und Lukas Blank mehr über das Projekt und die Autoren dahinter.
 

 

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