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Die geheimnisvolle Geschichte des Felsenmeeres

Das Felsenmeer in Lauertal-Reichenbach zählt zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Odenwald. Es wurde bereits von den Römern und später von Steinmetzen zur Steingewinnung genutzt. Heute ist das „Felsenmeer“ ein sehr beliebtes Erholungsgebiet für Jung und Alt und liegt im Naturschutzgebiet „Felsberg bei Reichenbach.“ Aber – wie ist es eigentlich entstanden?

Eine uralte Sage über das Felsenmeer handelt von zwei Riesen, die vor langer, langer Zeit in der Gegend von Reichenbach lebten. Der eine Riese lebte auf dem Felsberg, der andere auf dem Hohenstein. Ihre beiden „Reiche“ wurden durch das Lautertal getrennt. Eines Tages gerieten die beiden in einen Streit und bewarfen sich mit Felsbrocken. Der Riesen vom Hohenstein war im Vorteil, da er mehr Steine zum werfen hatte. Der Riese aus dem Felsberg war schnell unter den Felsbrocken begraben. Man sagt heute, dass man ihn manchmal noch darunter brüllen höre. So erklärte man sich im Volksmund die Entstehung des Felsenmeers.

Geologischer Entstehungsprozess

Die ältesten Gesteine des Odenwalds sind Vermutungen nach über 500 Millionen Jahre alt. In Folge der Kontinentaldrift vor über 340 Millionen Jahren bewegten sich beide Urkontinente, die sich den Planeten teilten, aufeinander zu und begannen zu verschmelzen. Der Odenwald soll das Ergebnis dieser Verschmelzung sein.

Das Felsenmeer entstand also durch eine sogenannte „Wollsackverwitterung“. Dies ist eine besondere Erscheinungsform der Verwitterung von Gesteinen. Durch das Zusammenwirken von physikalischen und chemischen Prozessen entstehen dabei abgerundete Gesteinsblöcke, die wie Wollsäcke übereinandergestapelt liegen.

Römische Werkstücke am Felsenmeer

Fast 300 Werkstücke haben die Römer auf den Felsenbergen im Lauertal hinterlassen. Analysen zufolge wird die Arbeit der Römer im Odenwald auf das zweite bis vierte Jahrhundert geschätzt. Auch das römische Erbe macht das Felsenmeer zur Attraktion: Mehr als 250.000 Besucher zählt Südhessens wichtigstes Ausflugsziel jährlich.

Seit 2000 ist das Felsenmeer zudem auch Naturschutzgebiet. Und der Fernwanderweg Nibelungensteig führt unmittelbar am Felsenmeer vorbei. Der höchste Punkt des Felsberges misst 514 Meter. Dort oben befindet sich der Ohlyturm, der an den Gründer des Odenwaldklubs und den früheren Darmstädter Oberbürgermeister Albrecht Ohly (1829-1891) erinnern soll. Anna Dollak

Quellen:

http://www.echo-online.de/lokales/bergstrasse/lautertal/felsenmeer-lautertal-ist-steinreich_18061539.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Felsenmeer_(Lautertal)

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