Von Alicia Metz
Bienen sind faszinierende Insekten und ihre Arbeit ist für Mensch und Tier unentbehrlich. Pflanzen brauchen Bestäuber, um sich vermehren zu können und Bienen verbreiten die Pflanzenpollen. Die Biene wiederum braucht den Nektar der Pflanzen zum Leben – Ein perfektes Miteinander.
Warum die ist Biene so wichtig für uns ist
Zwar ist die Honigbiene nicht das einzige Insekt, das Pflanzen bestäubt – auch Hummeln, Wildbienen und Wespen tun das – aber sie ist das wichtigste. Hierzulande brauchen 75% der Blütenpflanzen Bestäubung. Ohne Bienen würde es die meisten Obst- und Gemüsesorten schon bald nicht mehr geben.
Viele dieser Früchte sind Nahrung für andere Tiere, die wiederum eine wichtige Rolle für unsere Ernährung spielen. Die Gesundheit der Bienen steht damit im direkten Zusammenhang mit dem Zustand unserer Umwelt. Gute Ernten und eine Vielfalt von Arten sind von Bienen abhängig – deshalb sind diese Tiere so wichtig für uns.
Bienensterben – Wer oder was bedroht die Biene?
Seit einigen Jahren kommt es immer wieder zu massenhaftem Bienensterben – Imker verlieren einen großen Teil ihrer Völker. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Gentechnisch veränderte Pflanzen und gefährliche Pestizide, die in der Landwirtschaft verwendet werden, machen die Völker krank.
Doch der Hauptverursacher des Sterbens ist die Varroamilbe, die weltweit Bienenvölker befällt. Ohne Gegenmaßnahmen stirbt ein ganzes Volk innerhalb eines Jahres. Die nur einen Millimeter große Milbe vermehrt sich im Bienenstock, befällt die Bienen und deren Brut und saugt ihnen das Blut aus. Noch dazu verbreitet sie sich ganz leicht auf benachbarte Bienenvölker.
Und was kann man dagegen unternehmen?
Die Varroose, wie der Milbenbefall der Bienen auch genannt wird, wurde bisher hauptsächlich mit Ameisensäure und Giften behandelt. Das hat zwar die Milbe getötet, aber auch die Bienen geschwächt. So ähnlich, wie eine Chemotherapie beim Menschen. Noch dazu bleiben durch diese Behandlungsmethode schädliche Rückstände im Honig, die von uns dann mitgegessen werden.
Aber es gibt eine Alternative: Die Bienen-Sauna. Wärme ist eine alte Behandlungsmethode und die Idee, die Milben auf diese Weise zu töten, gibt es schon seit ca. 30 Jahren. Doch bisher gab es dafür kein praktikables Gerät. Dipl.-Ing. Richard Rossa ist Ingenieur für Regelungs- und Verfahrenstechnik und Imker. Nachdem ihm das erste Bienenvolk durch Säurebehandlung eingegangen war, suchte er nach Alternativen und entwickelte nach erfolgloser Suche selbst ein Gerät: Die Bienen-Sauna.
Während Menschen zur Entspannung in die Sauna gehen, kann die Biene durch Hyperthermie die Milbe loswerden. Das ist möglich, weil die Milben empfindlich auf Wärme reagieren. Ab einer Temperatur über 39°C verändern sich die Eiweiße in ihrem Körper, sodass sie irreversible Schäden erleiden. Die Bienen dagegen können Temperaturen bis 45°C vertragen. Die Biene „schwitzt“ sich also gesund, während die wärmeempfindliche Varroamilbe stirbt. Das Ergebnis: gesunde, vitale Bienenvölker und gesundes Obst und Gemüse für uns Menschen.
Die Bienen-Sauna sammelt gerade Geld, um eine erste Kleinserie produzieren zu können. Auf Indiegogo und Ecocrowd kann das Crowdfunding unterstützt werden.