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„Wenn es wirklich um Nachhaltigkeit geht, ist die Anreise das A und O“

Als einzige Zeitschrift im deutschsprachigen Raum informiert „Verträglich Reisen“ (http://www.vertraeglich-reisen.de) über sanften Tourismus in Europa. Und zwar nach Themen sortiert (z.B. Singles, Familien, Allergiker, Garten- oder Schiffsreise), angereichert mit spannenden Reisereportagen sowie einem Überblick über ökologische Reiseveranstalter und außergewöhnliche Unterkünfte. Das nächste Magazin erscheint Mitte November im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Erste Neuerung: Es kostet dann 7,50 Euro statt bisher 5,90 Euro. Zweite Überraschung: Es heißt jetzt anders, nämlich: „Anderswo“. Wir haben mit Regine Gwinner, Chefredakteurin des Magazins „Anderswo“, über die Neuerungen gesprochen. Und natürlich über das Themenfeld „Reisen und Nachhaltigkeit.“

Frau Gwinner, was hat Sie dazu veranlasst, ein „gestandenes“ Magazin umzubenennen?

Das 25-jährige Jubiläum von „Verträglich Reisen“ war für uns ein guter Zeitpunkt, unser Konzept und vor allem unser Erscheinungsbild auf den Prüfstand zu stellen. Die Zielgruppe, die wir ansprechen, hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Anfangs waren es wenige eingeschworene „Ökos“, die das Heft von Hand zu Hand reichten. Inzwischen ist nachhaltiges Reisen ein großer Markt – mit luxuriösen Biohotels und vielen jungen Menschen, die andere Formen zu reisen suchen. Dem wollen wir gerecht werden. Nicht nur mit der Auflage von 180.000 Exemplaren, sondern auch mit einem modernen Design.

Regine Gwinner, Chefredakteurin von Anderswo (Foto: Privat)
Regine Gwinner, Chefredakteurin von Anderswo (Foto: Privat)

 

Wie haben sich die Themen in den letzten Jahren verändert?

Das Thema Nachhaltigkeit steht nicht mehr so sehr im Vordergrund. Unsere Leser verbindet eher ein gemeinsamer Lebensstil: reflektiert, fair, aber auch individuell und anspruchsvoll. Unsere Leser suchen weniger das komplette Reisepaket als Ideen und Bausteine, aus denen sie sich ihre ganz persönliche Reise zusammenstellen können. Das wird besonders reizvoll, wenn man Einfachheit und Luxus verbindet: zwei Nächte im Zelt, dann ins Hotel, ein Stück zu Fuß, weiter mit Bus und Bahn.

In welche Richtung wollen Sie künftig journalistisch gehen: Print oder Online?

Wir wollen dem Magazin auf jeden Fall treu bleiben und es noch besser vermarkten. Weil es immer mehr nachhaltige Angebote gibt, würden wir gerne mehrmals pro Jahr erscheinen. Allerdings steht hinter uns kein großer Verlag und wir sind auf Partner angewiesen. Deshalb müssen wir schauen, ob wir das auch schaffen. Aber angedacht ist es in jedem Fall. Außerdem wollen wir unser Online-Marketing verstärken. Wir haben schon lang eine Facebook-Seite. Jetzt kommt noch, passend zum Relaunch des Magazins Mitte November, Twitter hinzu.

Welche Reiseziele und -formen liegen im Trend? Bis vor wenigen Jahren lagen ja Alpenüberquerungen zu Fuß oder Eselwanderungen im Trend.

Alpenüberquerungen sind immer noch äußerst beliebt. Manche Wege sind im Sommer richtig überlaufen. Da finde ich die Pyrenäen als Hochgebirgserlebnis spannender oder in Osteuropa Montenegro, Karpaten, die slowenischen Alpen. Auch die Picos de Europa in Nordspanien sind ein tolles Erlebnis – Meer und Berge in direkter Nähe. Nordspanien ist vom deutschen Tourismus weitgehend unberührt. Nur zwei Prozent aller Spanienurlauber verirren sich in den Norden.

Und wie steht es um das oder die Fortbewegungsmittel?

Ein anhaltender Trend ist Fahrrad, Fahrrad, Fahrrad – und vielleicht E-Fahrrad (lacht). Weiter sind vegane Unterkünfte aktuell sehr gefragt. Was leider kein Trend ist, aber unbedingt zu empfehlen: die Anreise mit Bus, Bahn und Fähre, über die wir sehr ausführlich auf unserer Website informieren. Eine sehr entspannte und erlebnisreiche Art, sich einer Region anzunähern. Gerade wenn es einem wirklich um das Thema Nachhaltigkeit geht, ist die Anreise das A und O. Wenig ökologisch ist es, ein Ökohotel in Spanien zu buchen und dann einen Flug dorthin zu nehmen.

Interview: Katja Borowski

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