In diesem Schwerpunkt von Grüner Journalismus soll dargestellt werden, wie Medienschaffende mit Hilfe von „Green Producing“ nachhaltiger produzieren können. Nachhaltigkeit gewinnt sowohl in der Filmbranche, als auch in der Berichterstattung der letzten Jahre an Bedeutung. Doch während Filme und journalistische Produkte für den Klimawandel sensibilisieren, verursachen Medienproduktionen CO2-Emissionen. Und tragen so selbst zur Erderwärmung bei. 

Einführung

Wie steht es um die Nachhaltigkeit in den Rundfunkanstalten, Kinos und Medienproduktionsfirmen selbst? Die Filmbranche verbraucht viele Ressourcen, etwa für Transport, Energie, Catering oder Dekoration. Und leistet so einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag zur Klimakrise. 

Eine durchschnittliche Tatort-Produktion setzt etwa 100-140 Tonnen CO2 frei. Das hat die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg in mehreren Ergebnisberichten erhoben. Zum Vergleich: Das entspricht der Menge CO2, die – je nach Schätzung – zehn bis 17 Deutsche pro Jahr erzeugen. 

Bei aufwendigen Hollywood-Blockbustern wie „The Day After Tomorrow“ ist es noch viel schlimmer. Laut einer Studie der University of California kommt so einer auf rund 10.000 Tonnen Klimaschadstoff. Der Großteil wird hier durch Transport- und Reisewege sowie hohen Stromverbrauch verursacht, häufig aufgefangen durch Dieselgeneratoren.

Expert*innen

Ein Ausweg aus dem Dilemma soll das Green Producing (auch Green Shooting) bieten. Um das nachhaltige Produzieren von Medienprodukten zu ermöglichen, haben Filmschaffende wie Herstellungsleiter Michael Becker oder die Green Producing-Expertin Katja Schwarz und Förderanstalten wie die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg Handlungsempfehlungen für die Grüne Medienproduktion formuliert.

Bei den Empfehlungen geht es darum nachhaltiges Produzieren von Beginn an umsetzen, auch um Greenwashing zu vermeiden. Den entstandenen Co2-Fußabdruck am Ende nur auszugleichen, sei nicht der richtige Weg, sagt Dr. Silke Bartsch. Sie zeigt auf, wie nachhaltiges Marketing gelingen kann. 

Das Green Shooting bringt grundlegende Veränderungen mit sich. Seine langfristigen Auswirkungen gilt es erst noch wissenschaftlich zu erheben. Umso wichtiger ist es, neue Technologien im journalistischen Betrieb einzusetzen. Und vermehrt in den Fokus der medienwissenschaftlichen Untersuchungen zu rücken.

Green Producing – Überblick: 

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