Zum zweiten Mal war ich mit Ranty Islam in Vietnam, um Mediendozenten zu Umweltthemen weiterzubilden. Für zehn Tage haben wir im Auftrag der Friedrich-Eber-Stiftung nordöstlich von Hanoi mit zwei Gruppen gearbeitet – im Tagungssaal eines Hotels, aber auch bei vielen Exkursionen, die lehrreich waren. Nächtliche Dschungelwanderungen, Besuche bei der bedeutendsten Naturforschungsstation und der Trip zum Rettungszentrum für Malaien- und Kragenbären. Von dem möchte ich in einem kurzen Fotoreport zuerst berichten. Denn es war das schlimmste Erlebnis, es waren die grausamsten Berichte, die ich als Umweltjournalist bisher selbst gehört habe. Und recherchiert habe hinterher, da ich sicher eine Geschichte dazu mache. Die Sache ist nicht ganz neu: In China und Vietnam leben Tausende dieser Bären in Farmen, eingepfercht in engen Käfigen, damit man ihnen täglich Gallenflüssigkeit abzapfen kann, die in der traditionellen Medizin verschiedene Leiden lindern soll. Es gibt viele Alternativen, wie Animals Asia, die das Bärenzentrum am Rande des Tam Dao Nationalparks betreiben, vielfach erklärt und zeigt.
Vietnam hat die Bärenhaltung 2005 verboten hat, doch alle Halter mit zuvor angemeldeten Tieren haben noch Bestandsschutz. Deshalb gibt es immer noch die Farmen. Wenn eine auffliegt, kommen die abgemagerten und kranken Tiere, von denen viele nicht mehr laufen können, ins Zentrum. Sie werden operiert, gelangen in Quarantäne und werden dann in großen Gehegen gehalten. Auswildern ist unmöglich nach jahrelanger Gefangenschaft. Warum die Regierung die Farmen nicht schließt, habe ich nicht verstanden, trotz mehrere Nachfragen. Die Bären haben einen Chip, es ist illegal – aber hier die Bilder.