Von Lena Kasper
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) wurde 1903 gegründet, sein Zweck ist die Wahrnehmung und Förderung der Interessen des Kraftfahrwesens, des Motorsports und des Tourismus. Der Idealverein ist einer der einflussreichsten Verbände Deutschlands, Themen seiner Öffentlichkeitsarbeit sind unter anderem die Erhaltung des motorisierten Mobilität und die Verhinderung von Tempolimits. Für seine Mitglieder bietet der Automobilclub diverse Dienstleistungen wie Pannenhilfe oder Luftrettung an, außerdem produziert er Stadtpläne und Straßenkarten. Der Club finanziert sich über Mitgliedsbeiträge, Einnahmen der Regionalclubs sowie Gewinne der kommerziellen Tochtergesellschaften.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) ist ein Verkehrsclub für Fahrradfahrer. Er wurde 1979 gegründet und setzt sich für die Interessen seiner Mitglieder ein. Als Verbraucherschutzorganisation beobachtet und bewertet er neue Produkte der Fahrradindustrie, als verkehrspolitischer Verein betreibt er außerdem Lobbyismus zur Förderung des Fahrradverkehrs. Seit 1998 führt der ADFC immer wieder einen Fahrradklimatest durch, der die Fahrradfreundlichkeit deutscher Städten und Gemeinden misst.
Die Allianz pro Schiene ist ein Verkehrsbündnis, das 2000 in Frankfurt am Main gegründet wurde. Mitglieder des eingetragenen Vereins sind 20 Non-Profit-Organisationen, darunter die Umweltorganisation BUND (interner Link) und der ökologische Verkehrsclub VCD (interner Link). Finanziert wird die Allianz von über 100 Unternehmen aus der Bahnbranche. Das Bündnis will die Steigerung des Marktanteils des Schienenverkehrs im Personen- und Güterverkehr erreichen. Jedes Jahr erstellt „Allianz pro Schiene“ das Nachhaltigkeitsranking „Bundesländerindex Mobilität“, der die Bundesländer anhand von Indikatoren wie Personenverkehr, Klimaschutz oder Sicherheit bewertet.
Die Klimaschutzorganisation Atmosfair hat sich auf die Kompensation von Treibhausgasen spezialisiert und legt dabei einen Schwerpunkt auf Flüge. Reisende können vor einem Flug einen freiwilligen Betrag an Atmosfair zahlen. Die gemeinnützige GmbH finanziert mit den Geldern Erneuerbare-Energien-Projekte in Entwicklungsländern, beispielsweise Kleinbiogasanlagen in Kenia oder Solarküchen. Die Organisation wurde 2005 gegründet und ist durch die Spenden zur Co2-Kompensation finanziell unabhängig. Atmosfair-Schirmherr ist unter anderem der Meteorologe und Klimaforscher Mojib Latif. Der Non-Profit-Organisation wird immer wieder vorgeworfen, mit der Klimakompensation reinen Ablasshandel zu betreiben.
Das Bündnis Bahn für Alle ist ein informeller Zusammenschluss von 20 Organisationen, darunter Umweltschutzverbände wie der BUND oder Gewerkschaften wie die IG Metall und verdi. Das Bündnis wurde 2006 gegründet und will die Privatisierung der Bahn verhindern. „Bahn für alle“ fordert den Verbleib der Eisenbahn in öffentlicher Hand, eine wirkliche Verkehrswende und konsequente Politik für die Schiene. Zeitgleich zur jeweiligen Jahresabschluss-Pressekonferenz der Deutschen Bahn veröffentlicht das Bündnis einen alternativen Geschäftsbericht, in dem es die Entwicklung und aktuelle Situation der DB kritisch betrachtet.
Der Bundesverband CarSharing (BCS) versteht sich als Dachverband deutscher CarSharing-Anbieter. Er vertritt die Interessen der Branche nach außen hin und setzt sich dabei unter anderem für die Vernetzung von Car-Sharing mit anderen Mobilitätsdiensten ein. Zum BCS gehören über 100 Unternehmen, die entweder selbst Car-Sharing betreiben oder als kooperative Mitglieder gleiche Ziele wie des Verbands verfolgen.
Der Bundesverband eMobilität (BEM) existiert seit 2009 und setzt sich für gesetzliche Rahmenbedingungen und Chancengleichheit für E-Mobilität ein. Ziel des Verbands ist es, die Mobilität in Deutschland mit dem Einsatz von Erneuerbaren Energien auf Elektromobilität umzustellen. Er hat etwa 150 Mitglieder, die vor allem aus den Bereichen Fahrzeugbau, Elektrotechnik, Transport und Erneuerbare Energien kommen. Ein parlamentarischer Beirat aus Vertretern des Bundestags soll den direkten Kontakt zur Politik sicherstellen.
Die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) ist ein Beratungsgremium der deutschen Bundesregierung, das 2010 ins Leben gerufen wurde. Ziel des Gremiums ist es, Deutschland bis 2020 zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität zu machen. Dazu beobachtet und analysiert die Plattform Entwicklungen im Bereich der E-Mobilität und spricht Empfehlungen aus, wie die Ziele des Nationalen Entwicklungsplanes Elektromobilität erreicht werden können. Das NPE setzt sich auf Vertretern der Industrie, Wissenschaft, Politik, Gewerkschaft und Gesellschaft zusammen. In sieben Arbeitsgruppen zu je 20 Personen beschäftigt sich das Gremium unter anderem mit Antriebs- und Batterietechnologie, Materialien und nötigen Rahmenbedingungen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland(BUND) wurde 1975 gegründet und gehört zu den großen Umweltverbänden der Bundesrepublik. Er ist politisch unabhängig und finanziert sich vor allem durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Durch seine föderative Organisation ist der BUND in jedem Bundesland durch einen Landesverband vertreten, deutschlandweit gibt es außerdem 2000 Kreis- und Ortsgruppen. Im Bereich Mobilität engagiert sich der Umweltverband beispielsweise für Alternativen zum Fernstraßenausbau und tritt als entschiedener Gegner von Agrosprit auf, da dieser höhere Lebensmittelpreise verursacht und zu der Zerstörung des Regenwaldes beiträgt.
Das Center Automotive Research (CAR) ist ein Forschungsinstitut an der Universität Duisburg-Essen, das auf den Gebieten Automobilwirtschaft-/management und Mechatronik forscht. Es wurde 2008 von Ferdinand Dudenhöffer und Eva Maria John gegründet. Das CAR publiziert Studien zur Entwicklung der Weltautomobilmärkte und Sonderstudien zu aktuellen Themen der Branche. Zu den wichtigsten Veranstaltungen des Instituts gehören das CAR Symposium, auf dem Spitzenmanager der Automobil- und Zuliefererbranche referieren, sowie das ÖkoGlobe-Institut, das jedes Jahr Auszeichnungen für nachhaltige Mobilität verleiht.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht sich als unabhängiges Forum für Umweltorganisationen, Politiker und Entscheidungsträger aus der Wirtschaft. Sie wurde 1975 gegründet und ist sowohl Umweltverbraucherverband als auch klageberechtigter Verbraucherschutzverband. Die DUH finanziert sich durch private Spenden und öffentliche Fördermittel. Ziel der DUH ist die Förderung umweltfreundlicher Wirtschaftsweisen und Produkte. Im Bereich Mobilität fordert die Umweltorganisation generelle Geschwindigkeitsbegrenzungen, setzt sich für Umweltzonen in Städten und die CO2-Kennzeichnung von PKWs ein.
Die European CyclistFederation (EFC) ist eine 1983 gegründete Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Brüssel. Ziel der NGO ist es, die Bedeutung des Fahrrads als nachhaltiges und gesundes Fortbewegungsmittel zu stärken. Sie versucht, Haltungen, Politik und Mittelzuweisungen auf europäischer Ebene zu Gunsten des Fahrradfahrens zu verändern. Der EFC setzt sich für eine fahrradfreundliche Verkehrsplanung, die Schaffung von Abstellanlagen und für die Umsetzung der Intermodalität ein. Ein wichtiges Projekt der Organisation ist das Eurovelo, eine europäisches Fahrradroutennetz, mit einer Länge von über 70.000 Kilometern.
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) erstellt für Auftraggeber aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen. Im Bereich der Infrastruktursysteme untersuchte das ISI unter anderem Ionen-Batterien und Brennstoffzellen für die Elektromobilität oder erstellte eine Vision für nachhaltigen Verkehr in Deutschland. Das Institut gehört zur Fraunhofer Gesellschaft, der größten Organisation für angewandte Forschung und Entwicklungsdienstleistungen in Europa.
Das International Council on Clean Transportation (ICCT) ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die für Umweltbehörden Forschungen, Analysen und Recherchen erstellt. Ziel des ICCT ist es, die Umweltverträglichkeit und die Energieeffizienz von Straßen-, Wasser-, und Luftverkehr zu verbessern. Finanziert wird die Organisation vor allem von der Stiftung „ClimateWorksFoundation“ . Weitere Geldgeber sind die „William and Flora Hewlett Foundation“, die „EnergieFoundation“ und die „David and Lucile Packard Foundation“. In der Studie „From Lab to Road“ zeigt die ICCT, dass Autohersteller falsche Werte für den CO2-Ausstoß und den Spritverbrauch ihrer Modelle angeben.
Die International Maritime Organization (IMO) ist eine UN-Sonderorganisation, die 1948 gegründet wurde. Ihr Ziel ist es, die Schiffsicherheit sowie die Sicherheit der Seefahrt zu verbessern und die Meeresverschmutzung zu verringern. Außerdem setzt sich die IMO dafür ein, alle nicht rein wirtschaftlichen Angelegenheiten der Handelsschifffahrt international zu regeln. Zur Durchsetzung ihrer Politik arbeitet die Organisation mit anderen UN-Einrichtungen und NGOs zusammen.
Living Streets ist eine britische Organisation, die die Rechte und Interessen von Fußgängern vertritt und sich für die Entwicklung sicherer und menschenfreundlicher Straßen einsetzt. Der eingetragene Verein arbeitet mit lokalen Gruppen und professionellen Organisationen zusammen und betreibt seit seiner Gründung im Jahr 1929 Lobby für den Fußverkehr. So setzte er sich beispielweise für die Einführung der Straßenordnung und die Installation von Zebrastreifen ein. Auch heute macht er mit Aktionen wie dem „National Walking Month“ auf die Bedeutung des zu Fußgehens aufmerksam.
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich seit 1986 für eine umweltverträglichere, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Er sieht sich als verbraucherorientierter Umweltverband und vertritt die Interessen aller ökologisch orientierten Verkehrsteilnehmer. Finanziert wird der VCD vor allem über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Der „fairkehr“ Verlag, eine Tochtergesellschaft des Verkehrsclubs, bringt sechsmal im Jahr die gleichnamige VCD-Zeitschrift heraus, die über Umwelt-/ Verkehrspolitik, Mobilität und nachhaltigen Tourismus informiert. Die VCD-Auto-Umweltliste untersucht und bewertet jedes Jahr hunderte aktuelle PKW-Modelle nach ihrer Umweltverträglichkeit.
Das Öko-Institut ist eine unabhängige Forschungs- und Beratungseinrichtung und setzt sich für eine nachhaltige Zukunft ein. Es wurde 1977 gegründet, erstellt wissenschaftliche Gutachten und berät Politiker, Umweltverbände, Institutionen und Unternehmen. Finanziert wird die Einrichtung in erster Linie über Drittmittel für Projekte Darüber hinaus bilden Beiträge und Spenden von mehr als 2.500 Mitgliedern – darunter 27 Kommunen – die Grundlage für die Forschungsarbeit.
Die Website bussgeldkatalog.de, die eigentlich als rechtliche Informationsquelle für Autofahrerinnen und Autofahrer angedacht ist, hat einen Ratgeber-Artikel zu Nachhaltiger Mobilität veröffentlicht. In diesem klären sie über die Thematik auf, beleuchten etwaige Mobilitätskonzepte und bieten praktische Tipps an. Diesen findet ihr hier.
Beitragsbild: BrokenSphere / Wikipedia.org / CC BY-SA 3.0 – Erstveröffentlichung 22.10.2014