Von Jonathan Linker
Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. erstellt jedes Jahr eine Energiebilanz für die Bundesrepublik Deutschland. Die AGEB ist eine der wichtigsten Anlaufstellen für Daten und Fakten zum Fortschritt der Energiewende und zur Energiewirtschaft in Deutschland allgemein. Aktuelle Energieflussbilder etwa veranschaulichen Energieherkunft- und Verwendung (Ressourceneinsatz, Import und Export usw.). Excel-Zeitreihen seit 1950 protokollieren die Entwicklung von Energieverbrauch und Verwendung.
Die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) bietet als Branchenvertreter auf Unendlich-viel-energie.de ein aktuelles und umfassendes Informationsportal zu erneuerbaren Energien. Den Schwerpunkt bilden datengetriebene Informationen zum Fortschritt Erneuerbarer. Im Portal finden Journalisten eine große Anzahl aktueller Infografiken, die redaktionell uneingeschränkt und unentgeltlich genutzt werden können. Die AEE wird unter anderem unterstützt von Unternehmen aus der Branche der Erneuerbaren Energien sowie deren Verbänden und den Bundesministerien für Umwelt und Landwirtschaft.
Aktion Solar ist ein Informationsportal zum Thema Solarenergie. Das Projektteam aus Robert Schmalzried und Dominik Frey berät Verbraucher über die ökologisch nachhaltige Energieversorgung mit Photovoltaik und Solarthermie. Ziel von Aktion Solar ist es, dass mehr Haushalte und Betriebe auf eine nachhaltige Energieversorgung umsteigen und sich von fossilen Brennstoffen verabschieden.
Das Bundesumweltministerium bietet auf seiner Sonderseite Erneuerbare-energien.de verschiedene relevante Services für Journalisten, z.B. die Dokumentation parlamentarischer Vorgänge, Redemanuskripte und Pressemitteilungen des BMU.
Die Bundesnetzagentur berichtet beispielsweise über den Zustand deutscher Stromnetze, prüft und genehmigt den jährlichen Netzentwicklungsplan (NEP) der Übertragungsnetzbetreiber und erstellt EEG-Statistikberichte. Wichtigste Aufgabe der Bundesnetzagentur im Rahmen der Energiewende ist die Versorgungssicherheit. Kritiker des NEP sagen daher, dass die Bundesnetzagentur im Zweifel mehr Netzausbau plant als nötig wäre.
Ecofys ist ein Beratungsunternehmen für erneuerbare Energien mit dem Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung für alle. Ecofys erstellt auf Studien zu Energie- und Klimamärkten, die auf der Website abgerufen werden können. Seit der Insolvenz der ehemals international tätigen Dachgesellschaft Econcern 2009 gehört Ecofys dem niederländischen Energieversorger Eneco (Gas+Strom). Eneco ist zu 60 Prozent in kommunaler Hand und beliefert private Kunden und KMUs mit 100% Ökostrom. Unter dem Claim „All for sustainability“ fährt das Unternehmen seit 2008 eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. vertritt Unternehmen der Strom- und Wärmeversorgung und nimmt Einfluss auf Gesetzgebung und öffentliche Meinung im Interesse seiner Verbandsmitglieder. Unter Energiewelten.de bietet der BDEW ein sachliches Lexikon zum Thema Energie an, dessen Eintrag zum Stichwort erneuerbare Energien zwar aus 1998 stammt, das aber dennoch viele Grundbegriffe aus dem Energiekosmos anschaulich erklärt.
Die Deutsche-Energie-Agentur (Dena.de) wurde 2000 auf Initiative der rot-grünen Bundesregierung als Public-Private-Partnership (PPP) gegründet und versteht sich selbst als Kompetenzzentrum für Themen erneuerbarer Energien. Die dena ist ein halbstaatliches, gewinnorientiertes Unternehmen. Gesellschafter sind u.a. die KfW-Bankengruppe (26 Prozent), die Allianz SE, die Deutsche Bank AG und die DZ Bank (jeweils acht Prozent). Über Unterstützungen der großen Energiekonzerne schweigt sich die dena bislang aus, weshalb ihr Intransparenz vorgeworfen wird. Für Journalisten interessant sind Studien und Pilotprojekte der Agentur, die aber auch immer wieder Kritik auf sich gezogen haben. Geschäftsführer Stephan Kohler stand 2009 vor einem Wechsel zu RWE, später lehnte er das Angebot jedoch wieder ab. Ehemalige Aufischtsräte wie Michael Glos, Rainer Brüderle oder Wolfgang Clement sind als teils scharfe Kritiker der Energiewende bekannt.
Die Landkarte Foederal-erneuerbar.de der Agentur für Erneuerbare Energien möchte zeigen, wie die Ausbauziele der einzelnen Regionen Deutschlands sich entwickeln. Es können auch Excel-Datenblätter mit Ausbau-Kennzahlen der Länder bezogen werden.
Energy Transition – The German Energiewende auf energytransition.org vermittelt die deutsche Energiewende aus internationaler Perspektive für eine breite Öffentlichkeit. Für Journalisten ist das auch deshalb interessant, weil eine internationale Perspektive auf „The Energiewende“ auch der nationalen Diskussion neue Aspekte hinzufügen könnte.
Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (FfE) ist eine neutrale gemeinnützige Vereinigung, die sich die Aufgabe gestellt hat, die Wissenschaft im Bereich der Energieversorgung unabhängig zu Fördern. Die FfE publiziert nicht so häufig wie die ganz großen Institutionen im Bereich Energie, kann aber doch immer wieder konkrete wichtige Beiträge leisten, die für Journalisten wichtig sind
FONA ist das Rahmenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und steht für „Forschung für nachhaltige Entwicklung“. Fona.de wird redaktionell betreut vom VDI Technologiezentrum (Verband Deutscher Ingenieure) und bietet für die Recherche eine nützliche Liste von Akteuren (rund 800), die sich dem FONA Netzwerk angeschlossen haben. Die Akteure können nach Forschungsfeldern und Institutionen gefiltert werden.
Der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien ist ein Zusammenschluss von Forschungsinstituten in Deutschland, die im Bereich erneuerbare Energien zusammenarbeiten, darunter Fraunhofer Institute, das DLR, das Forschungszentrum Jülich und das Institut für ZukunftsEnergieSysteme. Der Verbund repräsentiert den Großteil der Forschungsaktivitäten zu erneuerbaren Energien.
Die Fraunhofer Institute für Solare Energiesysteme (ISE) und Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) sind Einrichtungen der Fraunhofer Gesellschaft zur anwendungsorientierten Forschung in ihren jeweiligen Bereichen, die durch Bund und Länder finanziert werden. Für Journalisten relevant sind die zahlreichen Studien und sonstigen Daten aus der Forschung der angesehenen Institute. Die Institute arbeiten in Kooperation mit Universitäten im Bereich Grundlagenforschung und sind Teil von anwendungsorientierten Forschungsnetzwerken. Fraunhofer-Forscher dürfen i.d.R. als engagiert für erneuerbare Energien bezeichnet werden.
Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung ist ein unabhängiges interdisziplinäres Forschungsinstitut, das v.a. im öffentlichen Auftrag Forschung auch zur Energiewende betreibt. Die Seite bietet Zugänge zu Publikationen und Vorträgen des IÖW zum Thema Klima und Energie. Auf Ranking-nachhaltigkeitsberichte.de bietet das IÖW auch ein Ranking der Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen an.
Das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) bietet Journalisten v.a. tagesaktuelle Nachrichten, Termine und einen Pressedienst aus dem Themenfeld erneuerbare Energien aus dem Pool seiner Kunden. Zum IWR-Firmennetzwerk zählen viele Produktionsunternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren, aber auch konventionelle Energieversorger und Technologiekonzerne.Das IWR ist ein unabhängiges Institut für Forschung und Wirtschafts- und Politikberatung, führt aber auch eine ganze Reihe von Internetplattformen und Mediendienstleistungen zum Thema, z.B. auch einen Kalender zu Themen der Energiewirtschaft.
Die Zeitschrift des „Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse“ am Karlsruher Institut für Technologie erscheint drei Mal im Jahr auch auf Tatup-journal.de und setzt immer wieder für den Journalismus wichtige Akzente in gegenwärtig wenig beachtete Themenbereiche der Energiewende: Hier steht nicht die Beschreibung von Technik als Problemlöser im Vordergrund, sondern gesellschaftlich relevante Folgen von Technologie. Heft 2/2013 fragt z.B. nach soziologischen Aspekten der (Bürger)Energiewende.
Der World Energy Outlook der International Energy Agency (IEA) ist ein jährlich erscheinender Report über die mittel- und langfristige Entwicklung der globalen Energieversorgung. Die IEA hatte den deutschen Atomausstieg aus internationaler Perspektive zunächst kritisiert, lobt inzwischen die deutsche Energiewende aber als erfolgreich und betont das EEG als sehr effektives Ausbauinstrument, das die Kosten für die Erzeugung regenerativer Energien in den letzten Jahren entscheidend gesenkt habe. Die IEA ist historisch von fossiler Energiegewinnung geprägt.
Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie erstellt seit 1991 Strategien und Leitbilder für eine nachhaltige Entwicklung. Das Institut ist vernetzt mit vielen weiteren wissenschaftlichen Institutionen und legt seit seiner Gründung besonderen Wert auf verständliche Kommunikation und anwendungsorientierte Forschung.
Beitragsbild: Wonderlane / flickr.com / CC BY 2.0