Von Bernhard Pötter
Communications Officer des UN-Klimasekretariats UNFCCC in Bonn. Ansprechpartner für deutsche Journalisten: Immer kompetent, immer freundlich und auch bei der tausendsten dummen Detailfrage zu den Untiefen der internationalen Klimapolitik immer hilfreich. Spricht sehr gut Deutsch und Englisch.
Pressesprecher des UNFCCC und Ansprechpartner für offizielle Zitate.
Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle. Zuständig für die Koordinierung der Arbeit deutscher WissenschaftlerInnen im IPCC-Prozess und Verbindung zum IPCC. Ansprechpartnerin für Fragen rund um die Organisation des IPCC und um die geplanten und bereits veröffentlichten IPCC-Berichte.
Ozeanograf und Klimawissenschaftler am Geomar Helmholtz Zentrum Kiel. Latif ist ein Experte, der nicht nur sein Fachgebiet beherrscht, sondern auch den Umgang mit Medien. Kann komplizierte Sachverhalte einfach erklären und zeigt den großen Rahmen auf, in dem Klimawissenschaft und -politik stattfinden.
Kollege von Latif in Kiel. Spezialist für die Frage, was der Klimawandel mit den Ozeanen anstellt. Forschung vor allem zu Versauerung der Meere und Konsequenzen für die Biologie der Meere.
Ein Klimaskeptiker im besten Sinne. Von Storch ist Direktor des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht und ausgewiesener Klima-Experte. Trotzdem wird er immer wieder als Kronzeuge gegen die vermeintliche „Politisierung“ der Klimawissenschaften ins Feld geführt. Von Storch plädiert für eine Wissenschaft, die sich nicht von der Politik vereinnahmen lässt und übernimmt damit öfters eine öffentliche Gegenposition zum „Potsdam Institut für Klimafolgenforschung“ (PIK).
Hans Joachim Schellnhuber und Stefan Rahmstorf
Schellnhuber ist Direktor der PIK und war lange offizieller Klimaberater der Bundesregierung. Das PIK ist nicht nur der Forschung, sondern auch der Politikberatung verpflichtet. Schellnhubers internationales Renomee und seine Kontakte sichern ihm einen Status als Elder Statesman der Klima-Community.
Rahmstorf ist Leiter der Abteilung Erdsystem-Analyse und Professor für die Physik der Ozeane und international bekannt dafür, immer wieder auf den weltweit stark unterschätzten Anstieg des Meeresspiegels hinzuweisen. Für Rahmstorf gehören wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Wortmeldungen in der Klimadebatte zur Verantwortung eines Wissenschaftlers. Er scheut sich auch nicht davor, auch mal Journalisten nach ihrer Sorgfalt beim Umgang mit wissenschaftlichen Quellen zu befragen.
International vielleicht der bekannteste Klimaforscher. Als Chef des Goddard-Institute for Space Studies (GISS) und Professor für Umweltwissenschaften an der Columbia University warnte er bereits in den achtziger Jahren den US-Kongress vor dem Klimawandel. Hat in der aufgeheizten Debatte durch die reaktionären „Klimaskeptiker“ in den USA viele Anfeindungen erlebt. Hansen beendete 2013 seinen Job bei der Nasa und widmet sich der Warnung vor der Klimakatastrophe – medienwirksam und durchaus streitbar, wie etwa sein Appell zeigt, in Zukunft lieber auf Atomkraft statt auf Kohle zu setzen.
nochmal PIK: Edenhofer ist stellvertretender Direktor und Chefökonom. Forscht und publiziert zur Ökonomie des Klimawandels: Wie soll der Emissionshandel reformiert werden, wie kann die Marktwirtschaft beim Klimaschutz helfen? Debattiert aber auch Fragen von Sicherheit und Konflikt im Klimawandel oder die Struktur der öffentlichen Finanzen und was eine weltweite Kohlenstoffsteuer im Gegensatz zum Emissionshandel bringen würde. Co-Chef des 5.IPCC-Berichts in der Arbeitsgruppe 3.
Ozeanograf am Max-Planck-Institut für Meteorologie Hamburg. Einer der Leitautoren des ersten Teils des 5.IPCC-Berichts zu den wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels. Kann komplizierte wissenschaftliche Zusammenhänge im Klimasystem mediengerecht und verständlich erklären.
Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation „Germanwatch“. Bals hat alle Klimakonferenzen begleitet und beobachtet die nationale und internationale Klimapolitik. Kann sehr gut die Rahmenbedingungen und Chancen der großen Akteure von internationaler Klimapolitik analysieren (USA, China, Indien etc) und die ökonomisch-politischen Manöver hinter den Kulissen der UN-Klimapolitik kommentieren. Gleichzeitig beobachtet Germanwatch sehr genau die deutsche und europäische Klimapolitik und behält auch scheinbar abseitige Themen wie Kohlenstoffsteuer für Schiffsdiesel und Flugbenzin etc im Auge. Sehr gut vernetzt.
Auch ein Begleiter der Klimakonferenzen seit der Stunde Null. Erst als Wissenschaftler am „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie“, dann als grüner Bundestagsabgeordneter. Als klimapolitischer Sprecher der Grünen Fraktion von 2009-2013 hat er die deutsche und internationale Klimapolitik eng begleitet.
Experte des britischen “International Institute for Environment and Development” (iied) für Klimaverhandlungen. Besonderer Fokus auf die Länder Afrikas und Südasien, die Gruppe der “least developed countries”, der am schwächsten entwickelten Länder. Erfahrener Beobachter und Kommentator des Klimaprozesses in der UN.
Steffen Bauer und Clara Brandi
Leitung des Projektes „Klimalog” des „Deutschen Institut für Entwicklungspolitik” (DIE). Sie erforschen wie der notwendige Wandel in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zur Begrenzung des Klimawandels gelingen kann. Brandi ist dabei auf den internationalen Handel spezialisiert und Bauer auf den gesellschaftlichen Dialog.
Direktorin des „Center for Science and Environment“ (CSE) im indischen New Delhi und Redakteurin des Magazins “Down to Earth”. Das CSE gehört zur Avantgarde einer eigenen Umweltbewegung der Schwellen- und Entwicklungsländer, die nicht von den global players Greenpeace, WWF etc aus den Industrieländern dominiert werden. Narain ist eine streitbare und kompetente Umweltschützerin, die interessante Einblicke aus Sicht der Südländer und besonders Indiens auf den internationalen Klimaprozess einbringt.
Direktor des NGO-Dachverbands “Climate Action Network”, das rund um die Klimaverhandlungen als Gegengewicht der Umwelt- und sozialgruppen zu den Delegationen der UN-Staaten dient. CAN liefert Hintergrundinformationen, tägliche Nachrichten und Einschätzungen des Klimaprozesses. Hmaidan ist der Gründer von IndyAct, einer Umwelt-NGO aus dem Libanon, die inzwischen in vielen arabischen Länder aktiv ist.
Einer der wenigen wissenschaftlich ernst zu nehmenden „Klimaskeptiker“. Der US-amerikanische Atmosphärenphysiker lehrt am „Massachusetts Institute of Technology“ (MIT). Er bestreitet nicht den Treibhauseffekt, findet aber die wissenschaftlichen Unsicherheiten im System zu groß, um feste Aussagen über das Klimageschehen zu machen. Vor allem die gängigen Klimamodelle werden von Lindzen kritisiert, weil sie nach seiner Meinung den Einfluss der Wolken nur unzureichend abbilden.
Das Enfant Terrrible der Klimaszene: Lomborg ist Statistiker und hat sich früh einen Namen gemacht als „skeptischer Umweltschützer“, der allgemein anerkannte Thesen zu Umwelt und Klima in Frage stellt. Leugnete zuerst den Klimawandel, fand ihn später nicht wirklich relevant und vertritt heute die These, es gebe dringendere Probleme wie etwa die Bekämpfung von Armut und Krankheiten in den armen Ländern. Der Däne führte unter einer konservativen Regierung in Kopenhagen die nationale Umweltbehörde. Seine Thesen werden kaum wissenschaftlich, dafür umso mehr in den Medien wahrgenommen. Hat sich mit dem „Copenhagen Consensus Center“ ein netzwerk an Nobelpreisträgern und Wissenschaftlern geschaffen, ist häufig mit kritischen Kommentaren zur Klimapolitik in konservativen Medien wie dem „Wall Street Journal“ vertreten.
Beitragsbild: renehamburg/ CC BY-NC 2.0, Erstveröffentlichung 24.2.2014, danach Aktualisierungen