Der SWR-Redaktionsleiter für „Umwelt und Ernährung“, Werner Eckert, läutete am Freitagnachmittag das dreitägige Seminar der Stiftung Forum für Verantwortung ein. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Torsten Schäfer, der an der Hochschule Darmstadt Journalismus lehrt, kamen gut zwanzig Medienakteur:innen aus allen Ecken des Landes zusammen. Zahlreiche Dozierende und Expert:innen aus verschiedensten Fachbereichen machten durch Vorträge die Allgegenwärtigkeit und gesellschaftliche Relevanz der Klimakrise deutlich.
Es wurde ersichtlich, dass eine Entflechtung der Klimakrise nur funktionieren könne, wenn interdisziplinärer Austausch erfolgt. Die Kommunikation von Wissenschaftler:innen und Medienschaffenden wäre hierbei von besonderer Bedeutung. Dieser Grundsatz prägte die Veranstaltung. So sprach beispielsweise Dr. Stefan Kroll von der Hessischen Stiftung „Friedens- und Kulturforschung“ über die Problematiken der Krisenforschung im Bezug auf die Klimakrise. Ihn löste dann Dr. Roswitha Stolz vom Lehrstuhl für geographische Fernerkundung der LMU-München ab. Sie machte den Anwesenden die naturwissenschaftliche Faktenlage verständlich.
Die Stadt der Zukunft
Am Samstag sprach dann zuerst Dr. Manuel Bickel vom Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie über die Chancen der Kreislaufwirtschaft und die Wichtigkeit erfolgreichen Ressourcenmanagements. Nachhaltiger Materialverbrauch sei aufgrund der weltweiten Rohstoffknappheit unabdingbar, so Bickel. Hier bestünde besonders im Recycling noch Nachbesserungsbedarf.
Besonders bei den sogenannten „seltenen Erden“, sieht er großes Einsparpotential. Ihm folgte dann Prof. Dr. Werner Sobek aus Stuttgart. Der Architekt dozierte über die „Stadt der Zukunft“ und die damit einhergehenden Herausforderungen im Städte- und Gebäudebau. Baustoffwandel, Flächenentsiegelung und ein allgemeines Umdenken des Westens seien zwingend notwendig.
Teil des Redaktionsalltags
Den Samstagnachmittag füllte dann ein Klimajournalismus-Workshop von Prof. Dr. Torsten Schäfer aus. „Klima und Nachhaltigkeit sind keine Einzelthemen, sondern Daseinsdimensionen“, teilte dieser mit. Demzufolge müsse die Klimakrise im Redaktionsalltag mitgedacht werden. Übungen und Diskussionsrunden stellten dann die Seminarteilnehmenden in den Mittelpunkt. Erfolgreiche klimajournalistische Projekte, auch „Best-Practice-Beispiele“ genannt, zeigten dann auf, wie Klimakommunikation aussehen und gelingen kann.
Mit einem Vortrag von Dr. Leonie Wenz des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, die über die finanziellen Kosten der Klimakrise aufklärte, endete dann am Sonntagmittag die Veranstaltung. Das Resümee von Wenz: nichts zu tun, koste die Menschheit wesentlich mehr, als Veränderungen und Lösungsszenarien umzusetzen.