Ich sprach in der vergangenen Woche mit einem Industriemanager, der mir von seiner Idee erzählte, ein Portal nur mit guten Nachrichten einzurichten. Die ganze negative Berichterstattung, das sei auf Dauer nichts, es gäbe auch andere Perspektiven. Recht hat er, denn die Debatten zu solution journalism in den USA und einem anderen Rollenverständnis auch bei uns ist aktuell, mindestens seit zwei Jahren.
Klar: Von Lösungen zu schreiben heißt nicht, nur das zu tun. Denn dann haben wir keinen Journalismus sondern Euphemismus. Aber Krisenbotschaften öfter auch Lösungen hinzuzufügen und so differenziert zu berichten, das könnte einige Versuche wert sein. Eigene Handlungsmöglichkeiten zu sehen, für einen selbst oder eine Gruppe, bestärkt die Leser und verstärkt ihr Interesse. Sagen zumindest einige Umweltpsychologen.
Dass dann vielleicht mehr hängen bleibt, ist die eine Sache. Es könnte aber auch dazu führen, dass mehr oder länger gelesen, geklickt und weitergetragen wird. Schlichtweg ökonomischer Erfolg entsteht auf der Site oder anderswo. Solche Gedanken schafften auch Raum für neue Forschungsprojekte.
Hier einige Adressen zum Thema:
- Futurzwei, die Stiftung von Harald Welzer, der Geschichten des Gelingen sammelt, genial
- Daily positive: Gleicher Grundgedanke, anders aufgebaut, stärker auf Nachrichten aus
- Initiative aus den USA zum Lösungsjournalismus
- Good Impact – Deutsches Projekt aus dem Social Publishing Verlag (u.a. Thomas Friemel, enorm)
- Ensia – US-Amerikanisches, lösungsorientiertes Umweltmagazin
- Dale Partridge, ein Lösungsjournalist