„Was bei anderen Themen zu kurz kommt, den Umweltjournalismus aber auszeichnet, ist ja gerade dieses Nachprüfen: Was hat sich geändert, hat die Politik reagiert, gibt es neue Erkenntnisse?“ Das Problem dabei erkennt Angres auf der inhaltlichen Seite: Es gäbe nichts mehr zu sehen. Kaum noch Schaumberge auf Flüssen, die auf Umweltsünden hinweisen. Und auch bei der Klimaberichterstattung könnten dampfende Schornsteine ja nicht ewig das Bild dafür sein. „Das ist für ein Bildmedium wie für das Fernsehen fast eine Katastrophe.“ Wo für die Umweltberichterstattung mit Emotionalität gearbeitet wird, fehlen also immer häufiger Bilder.
Ein Auszug aus dem Interview, das Sie beim Tagesspiegel lesen können:
Manche Themen haben ja regelrecht Ewigkeitscharakter wie die Klimaberichterstattung. Fällt Ihnen zu solchen Wiederholungsfällen denn immer noch was ein?
Nein, eigentlich nicht. Aber mich rettet die Annahme, dass wir nachwachsendes Publikum haben. Es sind ja nicht immer die gleichen Leute, die man mit solchen Themen bedient. Es sei denn, man macht es pro Woche zwei Mal. Aber wenn man nach Monaten oder Jahren ein Thema wieder aufgreift und annehmen kann, dass die meisten Zuschauer die früheren Sendungen nicht kennen, dann ist es doch gut zu legitimieren, dass man noch mal einsteigt. Was bei anderen Themen zu kurz kommt, den Umweltjournalismus aber auszeichnet, ist ja gerade dieses Nachprüfen: Was hat sich geändert, hat die Politik reagiert, gibt es neue Erkenntnisse?
Beitragsbild: Ran Yaniv Hartstein / Flickr.com / CC BY 2.0