Raureif auf frostigen Gräsern, Nebelschwaden, die goldenes und orangenes Herbstlaub verschleiern. Eine blassgelbe Wintersonne, vor kahlen Baumkronen. Eine Studentin über dem Nebelmeer. Detailaufnahmen, Mikrokosmos und Makrokosmos. Hier finden sich atmosphärische Einblicke in die Natur, entstanden rund um unsere Exkursionen in die Grube Messel und an den Kühkopf – von den Studierenden festgehalten mit dem Handy, der Spiegelreflex- oder Analogkamera.

- Bei unserer Exkursion an die Grube Messel bekamen wir die Möglichkeit innerhalb eines Workshops kreative Texte zum Thema Zeit zu erarbeiten. Um ein Gefühl für die Zeit zu bekommen, wurden wir durch die Grube Messel und ihre lange Geschichte geführt.
- Gleich zu Beginn der Führung hielten wir an einen 2 Tonnen schweren Findling aus dem Eozän, – also aus einer Epoche der Erdgeschichte, die etwa 56 Millionen Jahre zurückliegt.
- Am Hang entblößt das Moos die vielen Schichten des Jahrmillionen alten Ölschiefers. Vor 47 Millionen Jahren gab es nur zwei Jahreszeiten – Regen- und Trockenzeiten, Algen und Ton wechselten sich ab. So entstanden jedes Jahr zwei Schichten des Ölschiefers. Zwischen den Schichten sind die Fossilien zu finden, für die die Grube Messel berühmt ist.
- Entgegen unseren Erwartungen fühlt sich der Ölschiefer nicht ölig an. Er ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt und hat eine poröse Haptik. Das Öl gibt der Schiefer erst bei entsprechender Verarbeitung ab: Beim Verschwelen bzw. bei der Pyrolyse wird das Öl aus dem Gestein herausgebrannt. Zu Hochzeiten stellte die Grube Messel 40 Prozent der deutschen Rohölproduktion. 1 Millionen Tonnen von dem Ölschiefer wurden abgetragen.
- Was man mit verbrannte: die unzähligen Schätze, die sich in dem Gestein tummelten. Wirbellose, Fische, Amphibien, Vögel, Pflanzen und das berühmte Urpferd wurden über Millionen Jahre in teils perfektem Zustand erhalten und werden heute noch untersucht.
- Unser Weg führte uns durch den dichten Nebel, der das Tal der Grube Messel in ein trübes Gewand verschleierte. Für viele von uns fühlte es sich an wie eine gelebte Analogie: Je näher wir uns dem Grund näherten, desto lichter wurde der Nebel – desto klarer können wir sehen.
- Fleißig notierten und fotografierten wir unsere Umgebung, aus der wir – zurück im Besuchergebäude – unsere Inspiration zogen, um in der kreativen Schreibwerkstatt Texte verschiedenster Art zu produzieren. Finden könnt ihr unsere Ergebnisse hier
- Auch heute finden sich noch Orte in der Grube Messel, an denen der Mensch in die Natur eingreift. Hier allerdings mit einem guten Zweck, nämlich er Erforschung des UNESCO-Weltnaturerbes.
- Gruppenfoto der Lehrredaktion mit ihren Unterstützer:innen: Klimajournalisin Theresa Leisgang und die Schriftsteller:innen Frank Barsch und Anne Richter von der UNESCO City of Literature aus Heidelberg.