Seit 2003 lehrt Lorenz Lorenz-Meyer Onlinejournalismus an der Hochschule Darmstadt. Bei Grüner-Journalismus sprach er über den Zusammenhang von Digitalisierung und Verantwortung, denn Markt- und Technologieentwicklungen bedrohten unsere Autonomie, findet der Professor.
Gerade jetzt in der aktuellen Klimadebatte wird immer wieder über nachhaltige Alternativen für Mobilität diskutiert. Aber können wir digitale Chancen nutzen, um dieses Ziel zu erreichen? Wir haben mit Dr. Jutta Deffner vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt über nachhaltige und intelligente Mobilität gesprochen.
Wir sind 12 Studierende des Masters Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg. Zusammen haben wir uns ein Semester lang mit der Frage beschäftigt: „Kann Hamburg sich selbst versorgen?“ Dazu haben wir als Redaktion recherchiert, fotografiert, geschrieben, gedreht, gekocht und gegessen. Herausgekommen ist ein bunter Gemischtwarenladen an Antworten, Eindrücken und Geschichten.
Das Thema Regionalität hat sich in den letzten Jahren zu einem Trend in der Lebensmittelwirtschaft entwickelt. Wenn der Ruf danach in einer Metropole wie Hamburg noch lauter würde, wären vor allem die Landwirte aus der Umgebung gefragt. Für sie wird der Spagat zwischen Anforderungen und Marktzwängen immer größer. Was können Bauern und Bäuerinnen überhaupt noch leisten?
Der Weg zur Selbstversorgung einer Großstadt wird leichter sein, wenn weniger Lebensmittel weggeworfen werden. 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln landen laut der Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund in Deutschland jährlich im Müll. Vieles davon ist noch verwertbar. Menschen, die containern, packen das Problem direkt an der Wurzel – sie holen sich die Lebensmittel aus dem Müll, die von den Supermärkten entsorgt werden.
Die Nachfrage nach regionalen und saisonalen Lebensmitteln steigt und viele Menschen wollen Erzeuger*innen aus dem Umland unterstützen. Die Mehrheit der Konsument*innen (69 Prozent) wünscht sich, in Zukunft noch mehr regionale Produkte in den Geschäften kaufen zu können.
Von Melina Seiler und Margarita Ilieva
Wenn Hamburg sich selbstversorgen sollte, braucht es Fläche. Doch die ist rar in Großstädten. Wissenschaftler*innen arbeiten deshalb daran, Agrarflächen zu schaffen, die auch in Städten funktionieren und ertragreich sind: In geschlossenen Räumen. Könnte es also einmal Salatfelder zwischen Büros geben?
Als Stadt in die Selbstversorgung zu starten, ist ein ziemlich großes Projekt, für dessen Gelingen die Politik, ebenso wie wir als Individuen verantwortlich sind. Unser Konsumverhalten ist richtungsweisend auf dem Weg in eine vollständige, regionale und nachhaltige Lebensmittelversorgung. Fassen wir uns also einmal an den eigenen Bauch…
Von Sara Tavakoli und Wiebke Knoche
Kleingärten sind für viele immer noch der Inbegriff deutscher Spießigkeit. Doch die Grünflächen haben im Laufe der Zeit neben ihrer sozialen und ökologischen Funktion auch zur Ernährung der Stadtbevölkerung beigetragen. Obwohl in Hamburg heute keine Lebensmittelknappheit mehr herrscht, ist der Selbstanbau bei den Städter*innen beliebter denn je.
Immer mehr Menschen möchten nachhaltiger und ressourcenschonender leben. Das Thema Selbstversorgung wird beliebter, doch in Großstädten steht nur wenig Grünfläche für den Anbau von Lebensmitteln zur Verfügung. Mit neuen Ansätzen wie Hochhausgärten oder Fabrikfarmen versuchen Städte, den Platz effizient zu nutzen. Doch reicht das aus, damit sich eine Millionenstadt wie Hamburg komplett selbst ernähren kann?